Christenverfolgung sollte aus Sicht des Menschenrechtlers Heiner Bielefeldt (im Bild links) wieder mehr Aufmerksamkeit in der Gesellschaft finden. Auf Grund der Größe der Glaubensgemeinschaften, aber auch wegen der Verstrickungen der Kirche in die koloniale Geschichte, falle es in Europa gerade links-liberalen Milieus schwer, die Verfolgung von Christen als Menschenrechtsverletzung anzuerkennen, sagte Bielefeldt im Interview der "Zeit"-Beilage "Christ und Welt".
Der saarländische AfD-Landtagsabgeordnete Christoph Schaufert verliert sein Kirchenamt. Er wird "mit sofortiger Wirkung" als Mitglied des Verwaltungsrats der katholischen Kirchengemeinde in Neunkirchen/Saar entlassen, teilte das Bistum Trier mit. Bis auf Weiteres sei ihm auch "die Wählbarkeit in den Verwaltungsrat oder Kirchengemeinderat einer Kirchengemeinde in der Diözese Trier" entzogen. Schaufert sei "im Rahmen einer Einzelfallentscheidung" entlassen worden, sagte Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg (im Bild).
Papst Franziskus und sein wichtigstes offizielles Beratungsgremium haben sich erneut über die Rolle der Frau in der katholischen Kirche ausgetauscht. Während des zweitägigen Treffens des Kardinalsrats sprachen auch eine Ordensfrau und eine Theologieprofessorin, wie der Vatikan mitteilte. Bereits zum dritten Mal in Folge widmeten sich die auch als K9 bezeichnete Runde diesem Thema.
Initiativen, Organisationen und Vereine, die sich für die Demokratie einsetzen, sollen vom Staat künftig besser gefördert werden. Dies sieht der Entwurf eines Demokratiefördergesetzes von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) vor. Hildegard Schütz, Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Augsburg, sieht das als Eingriff in die freie, öffentliche Meinungsbildung.
Claude Monet (1840 bis 1926) gehört zu den Künstlern, deren Werke fest in der Populärkultur verankert sind. Ähnlich wie Vincent van Goghs „Sonnenblumen“ oder Michelangelos sixtinische Engel finden sich Monets Seerosen oder auch sein Mohnblumenfeld nicht nur in Museen wieder, sondern auch auf Regenschirmen, Notizbüchern und vielem mehr. Die Faszination von Monets Werken transportiert die internationale Ausstellung „Monets Garten“, die derzeit in verschiedenen deutschen Städten gastiert, mit moderner Technik ins 21. Jahrhundert.
Eine Vertonung der Gefängnis-Briefe von Max Josef Metzger wurde bei seiner Bischofsweihe auf ausdrücklichen Wunsch vorgetragen: Bertram Meier bekannte sich zu dem vor 80 Jahren hingerichteten Priester, als eine Seligsprechung noch nicht absehbar war. Diese steht jetzt durch die Anerkennung als Märtyrer unmittelbar bevor. Im Interview erläutert der Augsburger Bischof die Bedeutung des Glaubenszeugen, der im Bistum bleibende Spuren hinterließ.
Ein Kreuz, eine Kuppel, ein Bibelzitat und jetzt auch noch acht große Statuen von alttestamentarischen Propheten: Das Berliner Stadtschloss ist oft in den Schlagzeilen. Kritiker aus Politik und Medien stoßen sich an der christlichen Symbolik. Karl Birkenseer, Redakteur unserer Regensburger Ausgabe, kommentiert die Aufregung.
MERING – Bischof Bertram Meier hat Claudia Thomamüller aus Mering (Kreis Aichach-Friedberg) die Laudato-si-Plakette für ihren Einsatz am Meringer Eisweiher verliehen. Unter den 35 Gewinnern des diözesanen Schöpfungspreises 2023, mit dem jährlich Initiativen im Bistum für herausragendes Engagement zum Wohl der Umwelt ausgezeichnet werden, gab es erstmals diesen Sonderpreis für das Engagement einer Einzelperson.
GABLINGEN – Matthias Scharpf (20) aus der Gemeinde Gablingen im Bistum Augsburg hat von Anfang September 2022 bis Ende Juli 2023 einen Freiwilligendienst mit dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ in Malawi absolviert. In seinem Beitrag für die Katholische SonntagsZeitung teilt er seine Erfahrungen und reflektiert darüber, welchen Einfluss diese Zeit auf seine Zukunftspläne genommen hat.
MERING – Bischof Bertram Meier hat Claudia Thomamüller aus Mering (Kreis Aichach-Friedberg) die Laudato-si-Plakette für ihren Einsatz am Meringer Eisweiher verliehen. Unter den 35 Gewinnern des diözesanen Schöpfungspreises 2023, mit dem jährlich Initiativen im Bistum für herausragendes Engagement zum Wohl der Umwelt ausgezeichnet werden, gab es erstmals diesen Sonderpreis für das Engagement einer Einzelperson.
AUGSBURG – Vier Jahre war die Unterkirche von St. Thaddäus in Augsburg-Kriegshaber geschlossen. Das Gewölbe mit seinen geduckten Rundbögen aus Ziegelmauerwerk war durch die veraltete Heizungsanlage und Elek-trik nicht mehr gut benutzbar, der unebene, in die Jahre gekommene Fußboden nicht mehr zweckdienlich.
Peißenberg – Für seine Schöpfung brauchte Gott sieben Tage, den Ruhetag eingeschlossen. Die Verantwortlichen der Pfarrei St. Johann in Peißenberg brauchten für ihre „Schöpfung“ rund vier Jahre. Wo früher das Mesnerhaus der Pfarrei stand, befindet sich heute der preisgekrönte „Garten der Schöpfung“. In der Kategorie „Pfarreien“ erhielt das Projekt nun den mit 800 Euro dotierten zweiten Platz des Schöpfungspreises, den die Diözese Augsburg alle zwei Jahre vergibt.
Zum Auftakt der Wallfahrtssaison 2024 im oberbayerischen Altötting wird am 1. Mai der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke erwartet. Er feiert um 10 Uhr in der Basilika Sankt Anna den Gottesdienst zum Hochfest der Schutzfrau Bayerns. Hanke wird sich später auch ins "Goldene Buch" der Stadt eintragen.
Begleitet von einem starken Polizeiaufgebot und Blasmusik haben Abtreibungsgegner am Samstagnachmittag zum vierten Mal in München einen "Marsch fürs Leben" veranstaltet. Die Organisatoren gaben die Zahl der Teilnehmer mit 6.000 an, die Polizei sprach von 3.000. Erwartet hatten die Initiatoren 8.000 Demonstranten. An einer Gegendemo des "Bündnisses fürsexuelle Selbstbestimmung" beteiligten sich laut Polizei 1.000 Menschen.
Zur Feier des vorzeitigen Gewinns der deutschen Fußballmeisterschaft haben in Leverkusen auch die Kirchenglocken geläutet. "Es haben für fünf Minuten alle Glocken eingestimmt, so wie an Ostern", sagte Leverkusens katholischer Stadtdechant Heinz-Peter Teller dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de.
Neue Spekulationen über die Zukunft von Georg Gänswein: Der Ex-Sekretär von Benedikt XVI. könnte als Papst-Botschafter ins Baltikum geschickt werden. Das berichtete die Zeitung "Corriere della Sera" am Wochenende. Die baltische Nuntiatur befindet sich in Litauen, umfasst zudem Estland und Lettland. Der Posten des Vatikan-Botschafters dort ist derzeit vakant. Am 11. März versetzte Papst Franziskus seinen Nuntius in Litauen, Erzbischof Petar Rajic, nach Italien.
2025 steht wieder ein Heiliges Jahr an. Der Vatikan rechnet zu diesem Anlass mit mehr als 30 Millionen Rom-Besuchern. Der Leiter des Deutschen Pilgerzentrums empfiehlt, eine solche Reise rechtzeitig zu organisieren. Planen auch Sie 2025 eine Pilgerfahrt nach Rom?
Selbst das Geschlecht bestimmen ist künftig einfacher möglich. Der Bundestag hat ein neues Selbstbestimmungsgesetz beschlossen. Auch Kinder ab 14 Jahren können – mit Zustimmung der Eltern – ohne Beratung ihren Geschlechtseintrag ändern lassen. Ist das ein Fortschritt?
Graf Bruno von Egisheim war Gefolgsmann der salischen Kaiser und bestieg auf deren Wunsch den Bischofssitz von Rom, wo er vielfältige Reformen auf den Weg brachte. Er starb 1054 und ist Patron der Musiker und Organisten.
Anna hat sehr gut geschlafen, berichtet sie. Die 18-Jährige aus der Pfarrei St. Stephan in Hainshofen-Schlipsheim steht an diesem späten Sonntagvormittag neben ihrem Schlafplatz inmitten des Campo de Graça und strahlt. Sie gehe „mit einem schönen Erlebnis nach Hause“.
Der Höhepunkt naht. Der Weltjugendtag 2023 soll an diesem Wochenende auf dem „Campo da Graça“ (Feld der Gnade) nahe des Naturschutzgebiets am Mündungsdelta des Tejo-Flusses seinen feierlichen Abschluss finden. Isomatten und Schlafsäcke sind heute Bestandteil der Standausrüstung all der vielen hunderttausend Pilger, die im Lauf des Mittags und Nachmittags auf das Feld der Gnade geströmt sind.
Für den Kreuzweg macht es sich die Busgruppe von Verena Beggel auf einem leicht abschüssigen befestigten Weg am Rand des Parks bequem. Im Moment, gegen halb sechs am Abend, wenn die Sonne in Lissabon immer noch Kraft hat, ist es hier unter Bäumen weitgehend schattig. Zuerst hieß es, hier dürfe man nicht sitzen. Aber dann hat eine portugiesische Ordnerin einen Kompromiss gefunden. Etwa drei Meter müssen für den Fluchtweg frei bleiben, der Rest darf belagert werden. So packen die Augsburger ihre Isomatten und Faltkissen aus und setzen sich. Der Platz ist ideal, denn von hier aus hat man einen sehr guten Blick auf eine Großleinwand.
Es ist kurz nach 17 Uhr, als der Wagen von Papst Franziskus in den Kreisverkehr unterhalb des Parks Eduardo VII. einbiegt. An den Absperrungen warten bereits tausende Jugendliche auf ihn. Die Begrüßung ist erwartungsgemäß stürmisch. "Ésta es la juventud del papa“, rufen sie ihm in seiner Muttersprache, auf Spanisch, entgegen: Wir sind die Jugend des Papstes!
MALLERSDORF/STRAHLFELD (vn) – Kürzlich hat die Nachricht über Forschungen aufhorchen lassen, warum viele Ordensfrauen gesund altern. Anna Corwin hat dies in den USA erforscht. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse in dem Buch „Das Alter annehmen. Wie katholische Nonnen zu Vorbildern des Wohlbefindens wurden“. Es geht unter anderem um Ernährung und Bildung. Corvin schreibt: „In vielen amerikanischen Klöstern ist das Altern ein natürlicher Teil des Lebens und nicht etwas, das man fürchten oder vermeiden muss.“ Draußen sei man dagegen von genau dem Gegenteil überzeugt. Das Alter und alle Zeichen des Alterns müssten bekämpft werden, meinen viele Menschen. Die Katholische SonntagsZeitung hat bei Ordensfrauen im Bistum Regensburg nachgefragt, ob die Ergebnisse der Studie auch bei ihnen zutreffen.
REGENSBURG/ROM (kb) – Wie kürzlich bekannt wurde, hat Papst Franziskus seinen Vorgänger Benedikt XVI. als „Übergangspapst“ bezeichnet. Benedikt-Biograf Peter Seewald bezieht dazu in einem Interview mit der Katholischen SonntagsZeitung Stellung.
MÜNCHSHÖFEN (ses/kb) – Die Arbeiten am neuen Pflegebereich des Antoniusheims in Münchshöfen kommen wie geplant voran – sehr zur Freude aller Beteiligten und ein Grund, gemeinsam Richtfest zu feiern. „Mit diesem Neubau leisten wir einen Beitrag dazu, ausreichend Pflegeplätze für die Region bereitzustellen“, sagte Michael Eibl, Direktor der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) der Diözese Regensburg.
PULLENREUTH (vn) – Wer den katholischen Glauben ernst nimmt, will ihn in all seinen Dimensionen ernst nehmen. Dazu gehört die jahrhundertealte Tradition, den Glauben zu spielen, zu bauen und die zentralen Glaubensinhalte der Geschichte liebevoll imitierend und zeigend vorzuführen. Diese Form vermittelnder Weitergabe vollzieht sich in Heiligen Gräbern und in Krippen. Das Heilige Grab ist die größere und ältere Schwester der Weihnachtskrippe. Wieso aber sind im Umfeld des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) viele Heilige Gräber untergegangen? Ein reiches Exemplar dieser frommen Schau – des „Theatrum sacrum“ – hat in Pullenreuth, südöstlich von Marktredwitz – überlebt. Warum? Und wer wollte es abschaffen? Eine Spurensuche.
Wo man innerhalb historischer Mauern alte Traditionen hochhält, wird für Gäste Geschichte erlebbar. Feste und Brauchtum, aber auch kulinarische Genüsse kommen dabei nicht zu kurz.
Bei gemeinsamen Unternehmungen können Enkel und Großeltern die Welt entdecken und neue Erfahrungen sammeln. Beide Generationen profitieren davon.
Wer Heizenergie sparen möchte, sollte auf eine gute Wärmedämmung achten. Tauscht man zu diesem Zweck etwa Dachfenster aus, lässt sich dadurch auch die Wohnqualität steigern. Ebenso wie durch einen neuen Anstrich für den Fußboden.
Unternehmen mit langer Tradition prägen die Region. Sie sorgen für Arbeitsplätze, liefern den Bewohnern wichtige Ressourcen und genießen durch ihre hochwertigen Erzeugnisse, mit denen ganze Generationen großgeworden sind, das Vertrauen der Kunden.
Die Kirche lehnt Leihmutterschaft und medizinische Geschlechtsumwandlungen ab. Zudem bleibt sie bei ihrem strikten Nein zu Abtreibung und Sterbehilfe. Ihre Position begründet sie in einer am Montag im Vatikan veröffentlichten Erklärung mit der Pflicht zur Verteidigung der von Gott gegebenen Menschenwürde. Das rund 25 Seiten lange Papier wurde vom Präfekten des Glaubensdikasteriums im Vatikan, Kardinal Victor Fernandez, unterzeichnet und von Papst Franziskus am 25. März genehmigt.
Ab sofort gibt es auch eine deutsche Fassung des Schlusstextes der ersten Phase der Weltsynode. Das 40 Seiten umfassende Dokument ist in 20 Kapitel gegliedert und enthält insgesamt 270 Unterpunkte. Diese wurden von den 346 Synodalen im Vatikan am Samstag nach vierwöchigen Debatten alle einzeln abgestimmt. Jeder der Punkte erhielt eine Mehrheit von mindestens 80 Prozent.
Die Geographie der Kirche wandelt sich, Europa relativiert sich. Transformation! Im Netz der Weltkirche ist die Kirche in Deutschland ein kleiner Knoten, der beachtet wird. Unsere Verantwortung liegt darin, uns einzubringen und in der Einheit zu bleiben. Was mir bei der Synode besonders hilft, sind die sog. „conferenze nello Spirito (Santo)”, die Gespräche im Heiligen Geist. Wir üben täglich, was es heißt, gut aufeinander zu hören und dabei vor allem den Heiligen Geist zu Wort kommen zu lassen. So wurde diese Synode für mich eine Hörschule der Weltkirche. Diese Hörschule ist ein Impuls zum Gegensteuern, wenn es uns das Maß verzieht. Wenn wir ausrasten, hilft uns das wohlwollende Hören beim Einrasten.
Maria ist uns Vorbild im Glauben. An ihr sehen wir: Gott setzt in Bewegung. Der christliche Glaube ist also nichts „für das Sofa“. Wir Christen haben keinen „Couch-Glauben“, vielmehr sollen wir „Glaubens-Coaches“ sein! Glaube will sich mitteilen, Glaube sucht die Begegnung. Sprechen wir miteinander über das, was uns im Glauben bewegt! Seien wir begeisterte Boten für Jesus Christus! Legen wir Zeugnis ab von der Hoffnung, die uns erfüllt (vgl. 1 Petr 3,15)! Ducken wir uns als Christen nicht weg! Wir brauchen mit dem Evangelium nicht „hinterm Berg zu halten“. Es geht um mutige Verkündigung in glaubwürdigen Worten und sozial-karitativen Werken. Der christliche Glaube ist nicht exklusiv, sondern integrativ und inklusiv. Die Kirche ist kein „Club von Auserwählten“. Sie hat den Auftrag, für alle da zu sein. Der Papst hat in Lissabon klar gesagt: Die Kirche ist offen para todos, für alle, wirklich für alle!
Vor 25 Jahren schrieb Papst Johannes Paul II. an die Bischöfe, den Klerus, die Ordensleute und an die Gläubigen über die Heiligung des Sonntags.
Das Gelingen eines Festes hängt von einer guten Vorbereitung ab. Das gilt ebenso für unser Ulrichsjubiläum. Zwei Jahre lang wurde das Jubiläumsjahr intensiv vorbereitet und organisiert. Ich bin überzeugt, wir sind gut gerüstet für das Festjahr. Wie steht es um unsere eigene geistliche Vorbereitung? Auch hierfür haben wir manches unternommen. Ich erinnere nur an die monatlichen Vorbereitungsgottesdienste in der St. Ulrichskirche in Seeg. Der heutige Umkehr- und Versöhnungsgottesdienst soll nochmals ein letztes Innehalten sein, bevor wir am kommenden Montag mit einer feierlichen Vesper das Ulrich-Doppeljubiläum eröffnen.
Es ist kein Geheimnis: Die hl. Mutter Teresa von Kalkutta war keine Freundin von eigenen Porträtbildern. Nur selten gab sie Fotos von sich selbst an andere weiter. Doch es gibt Priester, die am Anfang ihres Wirkens Mutter Teresa angeschrieben und sie um ein ermutigendes Wort für ihren Start im Weinberg des Herrn baten. Meistens erfüllte Mutter Teresa diesen Wunsch – und sie tat es kurz und knapp mit wenigen Worten: „Be a holy priest!“ – „Seien Sie ein heiliger Priester!“ Diese Worte schrieb die kleine Ordensfrau oft auf ihr Porträtbild.
Lex credendi – lex orandi. Die Weise zu glauben sagt etwas aus über die Art zu beten. Das ist eine alte Faustregel: Sag mir, wie Du betest, und ich sage Dir, was Du glaubst – und umgekehrt. An Fronleichnam wird das offenkundig – öffentlich. Wir zeigen, was wir glauben, durch die Art und Weise, wie wir es nach außen kundtun. Heute bleiben wir nicht in unseren eigenen vier Wänden, wir öffnen die Türen unserer Kirchen und gehen nach draußen. Wir feiern Fronleichnam öffentlich. Wir behalten unseren Glauben nicht für uns, wir zeigen ihn der Stadt – auch denen, die nicht christlich, geschweige denn katholisch sind. Das ist nicht nur eine Demonstration, das ist für viele auch eine Provokation. Wir halten mit unserer Überzeugung nicht hinter dem Berg. Im Gegenteil: Wir zeigen und bezeugen Jesus Christus in einem kleinen Stück Brot, der Hostie.