Infrastruktur zerstört

Zahl der Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien steigt

https://www.katholische-sonntagszeitung.de/Rettungskräfte versuchen, in Diyarbakir im Südosten der Türkei Verschüttete zu bergen. (Foto: Imago/Depo Photos)

Das Beben am frühen Montagmorgen hatte eine Stärke von etwa 7,8. Sein Epizentrum lag nahe der türkischen Millionenstadt Gaziantep. Noch bis zum Mittag erschütterten zahlreiche Nachbeben das Katastrophengebiet.

Aus vielen Ländern in Europa sind bereits Helfer auf dem Weg in das Katastrophengebiet. Dabei stellt insbesondere die zerstörte Infrastruktur eine Herausforderung dar, wie der Leiter der Malteser Nothilfeabteilung, Oliver Hochedez, im ZDF-Morgenmagazin erklärte. Im ländlichen Raum seien die Menschen nur schwer zu erreichen, dort sei die Lage dramatisch, sagte Hochedez, der derzeit selbst auf dem Weg in die Türkei ist. In Nordsyrien wirkten sich zudem noch Kriegsschäden aus. Hier seien die Malteser derzeit nur über Partnerorganisationen aktiv.

Laut Hochedez werden derzeit vor allem Decken, Zelte und Heizmittel benötigt, um die Menschen, die in den aktuell eisigen Temperaturen obdachlos sind, zu unterstützen.

In der Türkei, wo die Zahl der Toten inzwischen auf knapp 3.000 beziffert wird, rief Präsident Recep Tayyip Erdogan eine einwöchige Staatstrauer aus. Bis Sonntag sollen Flaggen aller Vertretungen im In- und Ausland auf halbmast wehen, wie Erdogan unter anderem via Twitter bekanntgab.

Besonders dramatisch ist die Situation in Syrien. In dem von einem jahrelangen Krieg gezeichneten Land kamen jüngsten Angaben zufolge mindestens 1.300 Menschen ums Leben. Die Bergung von Verletzten gestaltet sich äußerst schwierig; Krankenhäuser sind völlig überlastet.

Vor allem im Nordwesten Syriens sei die Not groß, teilte die Organisation Ärzte ohne Grenzen mit. Mit Blick auf die Großstadt Aleppo sprach der Koordinator der Projekte von missio Aachen in Syrien, Robert Chelhod, von enormen Schäden, weil viele Häuser eingestürzt seien.

KNA

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