"Eucharistische Kette"
Weltkirchebischof Meier ruft zur Wegbereitung für den Frieden auf

Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat an die Gläubigen appelliert, den Frieden nicht bloß still zu erwarten. „Friede geschieht nicht einfach, Friede kann nicht diktiert werden“, sagte Meier laut Manuskript am Montag in der Augsburger Basilika Sankt Ulrich und Afra.
Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ergänzte: „Der gerechte Friede ist letztlich ein Geschenk. Aber kein Geschenk, das uns zur Passivität verdammt. Vielmehr sind wir dazu berufen, ihm den Weg zu bereiten.“
Der Bischof ergänzte: „Damit der Friede anbrechen kann, bedarf es der Wiederbelebung des Geistes und der Herzen der Zerschlagenen, des Trostes der Trauernden und der Heilung der Wunden.“ Der Nährboden des Friedens sei die solidarische Hinwendung zu den Opfern. „Sie gilt es in das Zentrum zu stellen: Ihre Würde muss wieder aufgerichtet werden; sie sollen Recht und Gerechtigkeit erlangen.“
Meier fügte an, er habe als Vorsitzender der Weltkirchen-Kommission viele Krisenregionen besucht und wisse daher: „In Kriegen gibt es niemals Gewinner.“ Die kirchliche Friedensethik sei mithin nicht unparteiisch, sondern folge der vorrangigen Option für die Armen und stelle die Opfer ins Zentrum ihres Nachdenkens.
„Wir müssen den Frieden und unser Friedensengagement primär von ihnen her denken und nicht von zum Beispiel staatlichen Machtinteressen. Dies schließt im Übrigen auch Maßnahmen ein, um die Opfer vor weiteren Gewalttaten zu schützen.“ Deswegen sei die kirchliche Friedensethik auch keineswegs absolut pazifistisch.
Meier äußerte sich in einem Gottesdienst im Rahmen der „Eucharistischen Kette“. Diese Initiative des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen nimmt die Fastenzeit als Gebetszeit für den Frieden in den Blick, insbesondere für Frieden in der Ukraine und im Heiligen Land.
Die europaweite Gottesdienstreihe hat am Aschermittwoch in Albanien begonnen, verläuft durch mehrere Länder und soll am Gründonnerstag in Ungarn enden. Am Gottesdienst in Augsburg beteiligte sich auch Bischof Bohdan Dzyurakh, Apostolischer Exarch der in Deutschland und Skandinavien lebenden katholischen Ukrainer des byzantinischen Ritus.
KNA