Konflikt – Katholische Sonntagszeitung https://www.katholische-sonntagszeitung.de Tue, 20 May 2025 07:43:14 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Papst ruft Kirchen und Religionen zum Einsatz für Frieden auf https://www.katholische-sonntagszeitung.de/papst-ruft-kirchen-und-religionen-zum-einsatz-fuer-frieden-auf-589708/ Tue, 20 May 2025 07:43:14 +0000 https://www.katholische-sonntagszeitung.de/?p=589708 Papst Leo XIV. hat Kirchen und Religionen zum gemeinsamen Einsatz für Frieden aufgerufen. „Ich bin davon überzeugt, dass wir, wenn wir uns einig sind und frei von ideologischen und politischen Zwängen, wirksam ‚Nein‘ zum Krieg und ‚Ja‘ zum Frieden, ‚Nein‘ zum Wettrüsten und ‚Ja‘ zur Abrüstung, ‚Nein‘ zu einer Wirtschaft, die die Völker und die Erde verarmt, und ‚Ja‘ zur ganzheitlichen Entwicklung sagen können“, sagte er am Montag im Vatikan. „In einer von Gewalt und Konflikten gezeichneten Welt leistet jede der hier vertretenen Gemeinschaften ihren eigenen Beitrag an Weisheit, Mitgefühl und Engagement für das Wohl der Menschheit und den Schutz unseres gemeinsamen Zuhauses.“

Der Papst äußerte sich bei einer Audienz für Vertreter christlicher Kirchen, kirchlicher Gemeinschaften sowie anderer Religionen. „Das Zeugnis unserer Geschwisterlichkeit, das wir hoffentlich mit wirkungsvollen Gesten zum Ausdruck bringen können, wird sicherlich zum Aufbau einer friedlicheren Welt beitragen, wie es sich alle Männer und Frauen guten Willens von Herzen wünschen.“ Er dankte ihnen für die Teilnahme an seiner Amtseinführung am Sonntag. „Ihre Anwesenheit und Ihre Gebete sind mir ein großer Trost und eine große Ermutigung.“

Insbesondere betonte der Papst seine „brüderliche Zuneigung“ zu Vertretern der Ostkirche, allen voran dem Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, Patriarch Bartholomaios I. Ihn hatte Leo XIV. am Montag zudem in Privataudienz empfangen.

KNA

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Bundesregierung betont Unabhängigkeit von KZ-Gedenkstätten https://www.katholische-sonntagszeitung.de/bundesregierung-betont-unabhaengigkeit-von-kz-gedenkstaetten-584509/ Mon, 07 Apr 2025 07:50:26 +0000 https://www.katholische-sonntagszeitung.de/?p=584509 Die Debatte über eine abgesagte Rede des deutsch-israelischen Philosophen Omri Boehm in der Gedenkstätte Buchenwald geht weiter. Die Bundesregierung betonte am Freitag die Unabhängigkeit solcher Gedenkstätten. Sie seien „unentbehrliche Lernorte gegen das Vergessen“, sagte Vizeregierungssprecher Wolfgang Büchner.

Dieses Gedenken setze voraus, dass sie ihrer Arbeit „in vollkommener Freiheit, ohne Bedrängung durch staatliche Institutionen oder gesellschaftliche Gruppen nachgehen können“, betonte der Sprecher. Er ergänzte: „Das bedeutet, dass die Gedenkstätten auch ihre Gesprächspartner frei wählen können müssen.“

Am Jahrestag der Befreiung, dem 11. April, hätte der deutsch-israelische Philosoph Omri Boehm auf der zentralen Gedenkveranstaltung in Weimar sprechen sollen. Die Einladung wurde jedoch aufgrund eines sich abzeichnenden Konflikts mit der israelischen Regierung zurückgezogen. Der in New York lehrende Boehm vertritt eine kritische Haltung zur Regierung seiner Heimat Israel und zur dortigen Gedenkkultur. Zu dem Vorgang äußern wollte er sich laut Medienberichten nicht.

Der Leiter der Gedenkstätte, Jens-Christian Wagner, machte die israelische Regierung für die Absage verantwortlich. „Einem Enkel einer Holocaust-Überlebenden das Wort zu versagen, das ist wirklich das Schlimmste, was ich in 25 Jahren Gedenkstättenarbeit erlebt habe“, sagte er dem Sender radio3. Wagner, der die Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora leitet, bezeichnete den Vorgang als „äußerst bedauerlich“. Er wolle es nie wieder erleben, „tatsächlich gedrängt zu werden“.

Ein Sprecher der israelischen Botschaft hatte dem „Spiegel“ zur Causa Boehm gesagt: Die Entscheidung, einen Mann einzuladen, der Yad Vashem als Instrument politischer Manipulation bezeichne und den Holocaust relativiere, sei „eine eklatante Beleidigung des Gedenkens an die Opfer“.

KNA

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Jubel und Erleichterung über die Freilassung von drei Hamas-Geiseln https://www.katholische-sonntagszeitung.de/jubel-und-erleichterung-ueber-die-freilassung-von-drei-hamas-geiseln-577766/ Mon, 20 Jan 2025 09:34:36 +0000 https://www.katholische-sonntagszeitung.de/?p=577766 Weltweit ist die Freilassung von drei Geiseln, die die Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 entführt hatte, begrüßt worden. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb auf der Plattform X: „Heute ist ein Tag der Freude: Endlich sind weitere Geiseln der Hamas freigekommen und wieder mit ihren Familien vereint.“ Er forderte: „Diesem ersten Schritt müssen weitere folgen. Alle Geiseln müssen freikommen und es muss rasch mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangen.“

Israels Staatspräsident Isaac Herzog sagte: „Romi, Emily und Doron – so geliebt und vermisst. Eine ganze Nation freut sich über eure Rückkehr.“ Die drei Frauen Romi Gonen, Doron Steinbrecher und Emily Damari im Alter von 24 bis 31 Jahren waren am Sonntagnachmittag zunächst Mitarbeitern des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes übergeben worden.

Danach wurden sie aus dem Gazastreifen nach Israel gebracht. Um 17.59 Uhr Ortszeit schrieb die Armee schließlich auf X: „Sie sind zu Hause.“ Die Übergabe und Freilassung hatten auf dem Geiselplatz in Tel Aviv Tausende Menschen auf einer Leinwand verfolgt.

Papst Franziskus begrüßte den Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas während des Mittagsgebets am Sonntag im Vatikan. „Diese Vermittlung ist eine gute Arbeit, die dazu beiträgt, Frieden zu schaffen.“ Neben der Freilassung aller israelischer Geiseln hoffte er, dass die humanitäre Hilfe „schneller und in großer Menge“ bei der Bevölkerung im Gazastreifen ankomme. „Ich hoffe, dass die politischen Autoritäten beider Länder mit Hilfe der internationalen Gemeinschaft die richtige Lösung für die beiden Staaten finden können“.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betonte: „Die Tortur für die Dutzenden weiteren, die in Gaza verbleiben, wird weitergehen.“ Alle Geiseln müssten umgehend und in Würde freigelassen werden.

Auch wies sie darauf hin, dass die Geiseln mit komplexen psychischen und physischen Gesundheitsproblemen konfrontiert seien und ihre Genesung Jahre dauern könne. Die Familien der Geiseln benötigten ebenfalls eine einfühlsame psychische Betreuung.

Die WHO und ihre Partner verstärkten ihre Einsätze in Gaza, um wichtige medizinische Vorräte und Ressourcen zu liefern, dringende Gesundheitsbedürfnisse zu decken und zu den Wiederaufbaubemühungen beizutragen, hieß es. Dazu gehöre der Wiederaufbau des zerstörten Gesundheitssystems.

Das UN-Hilfswerk für die Palästinenser hatte am Mittag angekündigt, dass 4.000 Lastwagenladungen mit Hilfsgütern für die Ankunft in Gaza bereitstünden, die Hälfte davon mit Nahrungsmitteln und Mehl. Man hoffe, dass Angriffe auf Hilfskonvois im Gazastreifen nach dem Waffenstillstand zurückgingen.

Das Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas war am Sonntag um 11.15 Uhr Ortszeit mit mehrstündiger Verspätung in Kraft getreten. Während der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu der Hamas zunächst die alleinige Verantwortung für die Verzögerung gab, machte diese Medienberichten zufolge technische Probleme geltend.

Auslöser des Gazakriegs war ein Angriff von Terroristen der islamistischen Hamas auf israelische Orte und Armeestützpunkte entlang der Grenze zum Gazastreifen. Dabei wurden etwa 1.200 Menschen getötet und rund 250 Geiseln verschleppt. Etliche kamen inzwischen frei; viele wurden getötet.

Vor der Freilassung der drei Frauen am Sonntag sollten sich noch 98 in der Gewalt der Hamas befinden. Die palästinensische Seite beklagt indes Zehntausende Todesopfer durch die Angriffe Israels nach dem 7. Oktober 2023.

Katrin Gänsler/KNA

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Bischöfe hoffen mit Waffenstillstand auf dauerhafte Lösung https://www.katholische-sonntagszeitung.de/bischoefe-hoffen-mit-waffenstillstand-auf-dauerhafte-loesung-577622/ Fri, 17 Jan 2025 10:05:35 +0000 https://www.katholische-sonntagszeitung.de/?p=577622 Die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes [Assemblée des Ordinaires Catholiques de Terre Sainte/AOCTS] begrüßen die Ankündigung eines Waffenstillstands im Gazastreifen. Ein Ende des Krieges bedeute jedoch nicht das Ende des anhaltenden Konflikts; dessen Ursachen müssten „ernsthaft und glaubwürdig“ angegangen werden, heißt es in einer Stellungnahme.

Ein Waffenstillstand sei ein notwendiger Schritt, um die Zerstörung zu stoppen und dringend benötigte humanitäre Hilfe leisten zu können. Es brauche aber eine gerechte Lösung für einen echten und dauerhaften Frieden. Dies erfordere die „Bereitschaft, das Leid des anderen anzuerkennen“, sowie eine gezielte Erziehung zu Vertrauen.

Es gelte, die Angst vor dem anderen und die Rechtfertigung von Gewalt als politischem Mittel zu überwinden, so die Bischöfe weiter. Sie fordern die politischen Führer und die internationale Gemeinschaft auf, eine klare und gerechte politische Vision für die Nachkriegszeit zu entwickeln.

KNA

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Fundamentalisten großes Problem für Religionen https://www.katholische-sonntagszeitung.de/papstbotschafter-fundamentalisten-grosses-problem-fuer-religionen-freitag-03-november-2023-09-32-00-20883/ Fri, 03 Nov 2023 07:32:00 +0000 https://kath-sonntagszeitung.prod.welocal.cloud/papstbotschafter-fundamentalisten-grosses-problem-fuer-religionen-freitag-03-november-2023-09-32-00-20883/ Radikale fundamentalistische Gruppen sind nach Einschätzung von Papst-Botschafter Nikola Eterovic ein großes Problem für die Religionen. Das betreffe nicht nur den Islam, sondern auch das Christentum, sagte der Apostolische Nuntius am Donnerstagabend in Dresden. Der Erzbischof verwies auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Zuge dessen stünden nun auch ukrainische und russische orthodoxe Christen einander feindlich gegenüber. Das sei schlimm, besonders wenn auch die Kirchenführer dies unterstützten, sagte Eterovic: "Das ist gegen das Evangelium."

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Papst Franziskus indes setze sich in dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine aktiv für Frieden und die Vermittlung humanitärer Hilfe ein. Dabei bezog die vatikanische Diplomatie neben Kiew und Moskau auch Washington und Peking mit ein. Das sei wichtig, damit aus dem Ukrainekrieg keine weitere Konfliktherde in der internationalen Gemeinschaft entstünden. Der Vatikan trete für einen Frieden in Gerechtigkeit ein: "Das ist nicht einfach, aber es gibt keinen anderen Weg", erklärte Eterovic.

Mit Blick auf den Krieg in Nahost betonte der Nuntius, dass der Vatikan eine klare Position zur radikalen Terrororganisation Hamas und zum Selbstverteidigungsrecht Israels habe. Der Heilige Stuhl plädiere für eine Zwei-Staaten-Lösung.

Eterovic ist seit 2013 Nuntius in Deutschland und vertritt in Berlin die Interessen des Heiligen Stuhls gegenüber der Bundesregierung. Der 72-jährige Kroate ist damit zugleich als Doyen Sprecher des Diplomatischen Corps.

KNA

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Papst-Chefdiplomat Parolin ruft im Südsudan zu Versöhnung auf https://www.katholische-sonntagszeitung.de/papst-chefdiplomat-parolin-ruft-im-suedsudan-zu-versoehnung-auf-donnerstag-17-august-2023-09-12-00-21228/ Thu, 17 Aug 2023 05:12:00 +0000 https://kath-sonntagszeitung.prod.welocal.cloud/papst-chefdiplomat-parolin-ruft-im-suedsudan-zu-versoehnung-auf-donnerstag-17-august-2023-09-12-00-21228/ Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat bei einem Gottesdienst im Südsudan an die Tausenden Vertriebenen in der Region erinnert. Der vatikanische Chefdiplomat versicherte die Gläubigen dabei der Anteilnahme von Papst Franziskus und rief dazu auf, Rachegelüsten nicht nachzugeben, wie das Portal "Vatican News" (Mittwoch) berichtete. Er rief die Menschen dazu auf, "sich den Geist des Friedens und der Versöhnung zu eigen zu machen, um eine harmonische Gesellschaft im Land aufzubauen"

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Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat bei einem Gottesdienst im Südsudan an die Tausenden Vertriebenen in der Region erinnert. Der vatikanische Chefdiplomat versicherte die Gläubigen dabei der Anteilnahme von Papst Franziskus und rief dazu auf, Rachegelüsten nicht nachzugeben, wie das Portal "Vatican News" (Mittwoch) berichtete. Er rief die Menschen dazu auf, "sich den Geist des Friedens und der Versöhnung zu eigen zu machen, um eine harmonische Gesellschaft im Land aufzubauen".

Im Rahmen seines am Montag begonnenen Aufenthalts traf Parolin auch Präsident Salva Kiir. Dabei übergab er eine Botschaft von Franziskus, der den Südsudan Anfang Februar gemeinsam mit Anglikanerprimas Erzbischof Justin Welby und dem Moderator der Kirche von Schottland, Iain Greenshields, besucht hatte. Parolin und Salva Kiir erörterten nach Regierungsangaben "eine breite Palette von Themen im Zusammenhang mit der Umsetzung des Friedens und der Vorbereitung des Landes auf die allgemeinen Wahlen im nächsten Jahr".

Die Festmesse zu Mariä Himmelfahrt feierte der Kardinal am Dienstag in der Kathedrale von Malakal im nördlichen Bundesstaat Upper Nile unter anderen mit Vertriebenen aus der Region und mit Zurückgekehrten, die vor dem aktuellen Konflikt im Nachbarland Sudan geflohen sind. Die Menschen in der Region hätten viel erlitten, darunter Spannungen, Hunger, Unsicherheit, Überschwemmungen, ethnische Konflikte, Machtkämpfe und politische Intrigen, beklagte der Kardinal. Der Südsudan leide weiter unter dem Erbe des Bürgerkriegs, den anhaltenden ethnischen Konflikten und in jüngster Zeit auch unter den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels.

Parolin warnte aber auch vor der "großen Plage der Rache", die die Gemeinden zerstöre. In Malakal starben Anfang Juni 13 Menschen bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Gemeinschaften in einem Vertriebenenlager der Vereinten Nationen. Das Lager war vor zehn Jahren für 12.000 Menschen eingerichtet worden; im Dezember 2022 beherbergte es über 37.000 Menschen.

Nach UN-Schätzungen leben zwei Millionen Menschen als Binnenvertriebene im Land, weitere 2,3 Millionen sind in Nachbarländer geflüchtet. Vor vier Monaten stürzte zudem der Sudan, von dem der Südsudan seit 2011 unabhängig ist, in einen Konflikt zwischen Armee und bewaffneten Milizen.

KNA

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Vermittlungsversuche im Niger dauern an https://www.katholische-sonntagszeitung.de/vermittlungsversuche-im-niger-dauern-an-freitag-11-august-2023-09-51-00-21255/ Fri, 11 Aug 2023 05:51:00 +0000 https://kath-sonntagszeitung.prod.welocal.cloud/vermittlungsversuche-im-niger-dauern-an-freitag-11-august-2023-09-51-00-21255/ Zwei Wochen nach dem Staatsstreich im Niger hat der frühere Emir der nordnigerianischen Stadt Kano, Sanusi Lamido Sanusi, General Abdourahmane Tiani getroffen. Nach Informationen des Senders BBC gehörte Sanusi einer Delegation an, die der Machthaber persönlich empfing. Nach dem Treffen sagte Sanusi, man sei in der Hoffnung gekommen, dass "unsere Ankunft den Weg für echte Gespräche zwischen den Führern von Niger und Nigeria ebnen wird".

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Er kündigte an, er werde dem nigerianischen Präsidenten Bola Tinubu eine Botschaft übermitteln, ohne auf Details einzugehen. Tinubu ist seit Anfang Juli Vorsitzender der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas. Sie hatte dem Niger ein einwöchiges Ultimatum gestellt und gefordert, den abgesetzten Präsidenten Mohamed Bazoum wieder einzusetzen. Ansonsten sei eine Militärintervention möglich. Das Ultimatum ließen die Putschisten am Sonntag verstreichen.

Für diesen Donnerstag ist ein weiteres Treffen der westafrikanischen Staatschefs in Nigerias Hauptstadt Abuja geplant. Sie wollen die Krise nun möglichst auf diplomatischem Weg lösen. Bisherige Vermittlungsversuche von Delegationen, denen auch der Sultan von Sokoto angehörte, gelten aber als gescheitert, da die Junta keine Gesprächsbereitschaft zeigte.

Für Vermittlungen hatten sich auch katholische Bischöfe aus ganz Westafrika ausgesprochen. Die regionale Bischofskonferenz von Westafrika sagte, sie sei "sehr besorgt". Das Leben der Völker Westafrikas stehe auf dem Spiel.

KNA

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Lebensmittelpreise steigen wegen Konflikt in Niger https://www.katholische-sonntagszeitung.de/helfer-lebensmittelpreise-steigen-wegen-konflikt-in-niger-donnerstag-10-august-2023-09-43-00-21264/ Thu, 10 Aug 2023 05:43:00 +0000 https://kath-sonntagszeitung.prod.welocal.cloud/helfer-lebensmittelpreise-steigen-wegen-konflikt-in-niger-donnerstag-10-august-2023-09-43-00-21264/ Nach dem Putsch in Niger registriert die Welthungerhilfe erste Auswirkungen auf die Situation der Bevölkerung. "Die Lebensmittelpreise auf den lokalen Märkten steigen", sagte Welthungerhilfe-Programmleiter Jameson Gadzirai in der Hauptstadt Niamey dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Niger sei derzeit ohnehin in einer schwierigen Phase, da sich das Land zwischen zwei Ernten befinde. "Jetzt hat sich die Situation aufgrund der aktuellen Grenzschließungen noch weiter verschärft."

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Der Preis für einen 50-Kilo-Sack Reis sei um fast 50 Prozent gestiegen, für Öl um 20 Prozent. Gadzirai rechnet mit einem steigenden Bedarf an humanitärer Hilfe: "Die Gefährdung der Bevölkerung wird ein bedrohliches Ausmaß erreichen." Der Putsch bedeute für die Menschen noch mehr Ungewissheit als ohnehin schon in dem Land, das zu den ärmsten Staaten der Welt gehört.

Die Vorräte und Nahrungsmittelreserven aus dem vergangenen Jahr seien fast aufgebraucht; die neue Ernte stehe noch bevor. "Gleichzeitig sinken die erwarteten Einkommen der Menschen, bevor die nächste Ernte eingebracht werden kann", sagte der Experte. Die Ernährungsunsicherheit nehme also weiter zu. "Die Gemeinschaften, insbesondere in den Grenzgebieten, die derzeit die Hauptlast der Bevölkerungsbewegungen tragen, brauchen Zugang zu Wasser, medizinischer Versorgung, Unterkunft und Schutz."

Niger galt in der deutschen Strategie der Entwicklungszusammenarbeit bislang als Positivbeispiel für die Region. Bei einem Putsch Ende Juli wurde der demokratisch gewählte Präsident Mohamed Bazoum von Putschisten festgesetzt. Die Bundesregierung forderte erneut die Freilassung Bazoums und die Wiederherstellung der demokratischen Ordnung.

Am Sonntagabend war das Ultimatum der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas abgelaufen, binnen einer Woche die "verfassungsgemäße Ordnung" wiederherzustellen – sonst komme es zu einer militärischen Intervention. Beobachter gehen davon aus, dass mit der angekündigten Intervention auch Druck bei den Verhandlungen gemacht werden soll.

KNA

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Dialog mit der Putschregierung sei möglich https://www.katholische-sonntagszeitung.de/bischoefe-warnen-vor-angriff-auf-niger-montag-07-august-2023-13-47-00-21276/ Mon, 07 Aug 2023 09:47:00 +0000 https://kath-sonntagszeitung.prod.welocal.cloud/bischoefe-warnen-vor-angriff-auf-niger-montag-07-august-2023-13-47-00-21276/ Laurent Dabire, Präsident der Bischofskonferenz von Burkina Faso und Niger, hat sich gegen eine militärische Intervention der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas im Niger ausgesprochen. "Wir sind eindeutig dagegen, denn dies würde die Lage nur verschlimmern", sagte der Bischof von Dori im Norden von Burkina Faso am Montag dem französischen Sender Radio France Internationale (RFI).

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Seiner Meinung nach ist ein Dialog mit der Putschregierung im Niger möglich. Bei überstürzten Handlungen könne ein riskanter Weg eingeschlagen werden. Er beklagte, die aktuelle Krise spalte die Ecowas mit ihren 15 Mitgliedsstaaten weiter. "Wir fragen uns, ob sich der neue Präsident der Ecowas des Ernstes dieser Situation bewusst ist." Seit Juli ist das Nigerias Präsident Bola Tinubu. Kommt es zu einer militärischen Intervention, soll sie unter Federführung der nigerianischen Armee stehen.

Am 26. Juli hatten Militärs um General Abdourahamane Tiani im Niger geputscht und Präsident Mohamed Bazoum abgesetzt. Daraufhin forderte die Ecowas, die "verfassungsgemäße Ordnung" binnen einer Woche wiederherzustellen. Sonst komme es zu einer militärischen Intervention. Das Ultimatum lief am Sonntagabend ab.

Im Sahelstaat Niger mit 25 Millionen Einwohnern bekennt sich die Bevölkerung fast vollständig zum Islam. Christen machen nicht einmal ein Prozent aus.

KNA

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Heiliger Stuhl steht für Vermittlung in Ukraine bereit https://www.katholische-sonntagszeitung.de/heiliger-stuhl-steht-fuer-vermittlung-in-ukraine-bereit-mittwoch-15-maerz-2023-10-37-00-21903/ Wed, 15 Mar 2023 08:37:00 +0000 https://kath-sonntagszeitung.prod.welocal.cloud/heiliger-stuhl-steht-fuer-vermittlung-in-ukraine-bereit-mittwoch-15-maerz-2023-10-37-00-21903/ Der Heilige Stuhl ist nach den Worten des Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, weiter bereit, zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation zu vermitteln. Papst Franziskus und seine engsten Mitarbeiter hätten wiederholt versichert, dass er dazu bereit sei, "sofern dies beide Seiten ernsthaft wünschen und sie bereit dazu sind, sich für einen gerechten und dauerhaften Frieden einzusetzen", sagte Eterovic am Dienstag in Berlin. Der Erzbischof äußerte sich beim Empfang der Nuntiatur aus Anlass des zehnten Jahrestages des Beginns des Pontifikates von Papst Franziskus.

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Der Frieden in der Welt habe Priorität für die katholische Kirche, sagte der Erzbischof. Viele Beispiele zeigten, dass der Heilige Stuhl bereit sei, seine Dienste in Konflikten zwischen Staaten oder innerhalb eines Landes anzubieten. "Das gilt auch angesichts der Tragödie des Krieges in Ukraine", betonte er. Angesichts von überwiegend regionalen Ausbrüchen von Gewalt und Krieg habe Papst Franziskus zu Beginn seines Pontifikates voller Sorge vom Dritten Weltkrieg in Teilen gesprochen. Im Laufe der Jahre sei diese Bezeichnung mehr und mehr aktuell, "besonders mit dem 24. Februar 2022, als die Russische Föderation die Ukraine überfallen hat und nicht nur das internationale Recht in die Krise stürzte".

Als Beispiel der diplomatischen Bemühungen des Heiligen Stuhls nannte Eterovic die Vermittlungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Kuba, um die unterbrochenen Beziehungen dieser beiden Staaten zu normalisieren. Ebenso habe der Heilige Stuhl bei der Vermittlung in unterschiedlichen Ländern eine Rolle gespielt, etwa bei den Friedensprozessen in Kolumbien und Mosambik. Besonderes Augenmerk lege der Heilige Stuhl auf die Suche nach Frieden in der Republik Südsudan.

Um Kriegs- und Gewaltsituationen beenden zu helfen, verkünde Papst Franziskus unaufhörlich das Evangelium des Friedens, sagte der Nuntius. Dabei zitierte er aus dem "programmatischen Dokument" Evangelii gaudium: Die Kirche verkünde "das Evangelium vom Frieden" und sei für die Zusammenarbeit mit allen nationalen und internationalen Autoritäten offen, "um für dieses so große universale Gut Sorge zu tragen". Eterovic ermunterte jeden dazu, "sich nach seinen Möglichkeiten und gemäß der je eigenen Verantwortung für die Förderung des Friedens auf allen Ebenen" einzusetzen.

KNA

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