Danach grüßte er die Anwesenden, dankte ihnen und wünschte ihnen „Buona domenica!“ – einen schönen Sonntag. Die rund 20.000 Menschen auf dem Platz quittierten den Auftritt mit Begeisterung und Applaus. Nach wenigen Minuten verließ Papst Franziskus den Platz wieder. Er trug während des kurzen Auftritts Sauerstoffkanülen zur Unterstützung seiner Atmung.
Wenig später teilte das vatikanische Presseamt mit, der Papst habe am selben Morgen bereits gebeichtet und anschließend – so wie die übrigen Pilger – die Heilige Pforte des Petersdoms durchquert. Dies ist nach katholischer Lehre erforderlich, um die negativen Folgen begangener Sünden zu tilgen.
Während des Gottesdienstes hatte Fisichella mit bewegten Worten unter Applaus an Papst Franziskus erinnert, der die Feier „wenige Meter von hier“ über das Fernsehen mitverfolge. Das spätere Erscheinen des Papstes kündigte er jedoch nicht an.
Der 88 Jahre alte Pontifex befindet sich nach einem Krankenhausaufenthalt von 14. Februar bis 23. März derzeit in einer langen Rekonvaleszenzphase. Sie soll nach ärztlicher Anordnung noch mindestens bis Mitte Mai dauern. Bis dahin lebt er unter ärztlicher Betreuung in seiner Wohnung im vatikanischen Gästehaus.
In der von Fisichella verlesenen Papst-Predigt hieß es, die Krankheit sei „eine der schwierigsten und härtesten Prüfungen des Lebens, in der wir unmittelbar erfahren, wie zerbrechlich wir sind“. Und weiter: „Auch in diesen Momenten lässt Gott uns nicht allein. Wenn wir uns ihm überlassen, können wir gerade dann, wenn unsere eigenen Kräfte versagen, den Trost seiner Gegenwart erfahren. Er selbst, der Mensch geworden ist, wollte unsere Schwäche in allem teilen.“
An das medizinische Personal gewandt heißt es in dem Text: „Lasst die Gegenwart der Kranken als ein Geschenk in euer Leben treten, um euer Herz zu heilen, um es von allem zu reinigen, was nicht Liebe ist.“ Unter den Teilnehmern des Gottesdienstes waren auch Ärzte und Pfleger aus der römischen Gemelli-Klinik, die Franziskus im Februar und März betreut hatten.
Mit Blick auf die Kranken fuhr Fisichella im Namen des Papstes fort: „Mit euch, liebe kranke Brüder und Schwestern, teile ich in diesem Moment meines Lebens vieles: die Erfahrung der Krankheit, sich schwach zu fühlen, in vielen Dingen von anderen abhängig zu sein, Unterstützung zu benötigen.“ Das sei nicht immer leicht. Aber es sei eine Schule, in der man täglich lerne: „zu lieben und uns lieben zu lassen“.
Ludwig Ring-Eifel (KNA)
]]>Zugleich räumte Fisichella „einige Schwierigkeiten bei der Bewältigung des Pilgerstroms“ ein. Diese müssten im Laufe der Zeit ausgewertet werden, doch arbeiteten die Zuständigen unermüdlich daran, den Pilgern einen Empfang und eine Erfahrung zu bieten, die ihren Erwartungen entspreche. In den ersten Tagen nach Eröffnung kam es zu langen Wartezeiten und Chaos beim Zugang zum Petersdom.
Nur alle 25 Jahre finden diese katholischen Jubeljahre regulär statt. Die Heiligen Pforten an den vier Papstbasiliken Roms, die außerhalb der Jubiläumszeiten zugemauert sind, spielen dabei eine besondere Rolle: Wer nach Rom pilgert und sie in Verbindung mit Gebet und Beichte durchschreitet, dem werden auch die sogenannten zeitlichen Sündenstrafen vergeben. Ablass heißt das in der katholischen Kirche.
An Heiligabend hatte Franziskus das größte katholische Pilger-Ereignis im Petersdom eröffnet. Bis zum Ende des Heiligen Jahres am 6. Januar 2026 erwartet die Stadt Rom mehr als 30 Millionen Besucher. Das Ereignis mit seinen vielen kirchlichen, kulturellen und sozialen Veranstaltungen und Initiativen steht unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“.
KNA
]]>Nur alle 25 Jahre finden diese katholischen Jubeljahre regulär statt. Die Heiligen Pforten, die außerhalb der Jubiläumszeiten zugemauert sind, spielen dabei eine besondere Rolle: Wer nach Rom pilgert und sie in Verbindung mit Gebet und Beichte durchschreitet, dem werden auch die sogenannten zeitlichen Sündenstrafen vergeben. Ablass heißt das in der katholischen Kirche.
An Heiligabend hatte Franziskus das größte katholische Pilger-Ereignis im Petersdom eröffnet. Bis zum Ende des Heiligen Jahres am 6. Januar 2026 erwartet die Stadt Rom mehr als 30 Millionen Besucher. Das Event mit seinen vielen kirchlichen, kulturellen und sozialen Veranstaltungen und Initiativen steht unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“.
Sankt Paul vor den Mauern liegt außerhalb des römischen Zentrums und ist die zweitgrößte Papstbasilika nach dem Petersdom. Als einzige der vier römischen Patriarchal-Kirchen hat sie den Typ der frühchristlichen Basilika bewahrt. Zu den Touristenattraktionen des Gotteshauses gehören die Medaillons der Päpste im Fries über den Säulen. Es beginnt mit Petrus, letzter ist Franziskus.
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]]>Am Vormittag hatte Franziskus im Petersdom einen großen Gottesdienst zum Weltfriedenstag gefeiert. Bereits am 24. Dezember öffnete er dort die Heilige Pforte zum offiziellen Auftakt des großen Festjahrs 2025. Normalerweise öffnet ein Papst auch die sonst zugemauerten Heiligen Pforten an den Papstbasiliken Sankt Johannes im Lateran, Santa Maria Maggiore und Sankt Paul vor den Mauern. Diesmal überlässt der 88-jährige Franziskus dies den jeweiligen „Erzpriestern“. Als weitere Neuerung öffnete der Papst mit Blick auf das Motto des Festjahres, „Pilger der Hoffnung“, am 26. Dezember erstmals eine eigens eingerichtete „Heilige Pforte“ im römischen Gefängnis Rebibbia.
Nach katholischer Lehre werden beim Durchschreiten einer Heiligen Pforte alle negativen Konsequenzen der Sünden ausgelöscht, die ein Mensch begangen hat. Dies wird als Jubiläums-Ablass bezeichnet. Zuvor müssen die Betroffenen ihre Sünden beichten; bei der Beichte wird die Sündenschuld getilgt. Außerdem sind für den Ablass der Empfang der Kommunion sowie bestimmte Gebete erforderlich.
Als letzte Zeremonie zum Auftakt des Heiligen Jahres steht am Sonntag (5. Januar) die Öffnung des Portals in Sankt Paul vor den Mauern durch Erzpriester Kardinal James Michael Harvey an. Das Heilige Jahr 2025, das mit zahlreichen kirchlichen, kulturellen und sozialen Veranstaltungen und Initiativen verbunden ist, endet mit der Schließung der Heiligen Pforte im Petersdom am 6. Januar 2026. Zum „Giubileo 2025“ werden in Rom mehr als 30 Millionen Besucher zusätzlich erwartet.
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]]>Vier Heilige Pforten gibt es in Rom – eigentlich. Doch zum aktuellen Jubeljahr der katholischen Kirche öffnet der Papst noch ein weiteres Tor: in einem der größten Gefängnisse Italiens.
Es soll ein Zeichen der Hoffnung für alle Gefangenen weltweit sein: Am Zweiten Weihnachtsfeiertag hat Papst Franziskus eine sogenannte Heilige Pforte in der Vaterunser-Kirche der römischen Haftanstalt Rebibbia geöffnet. Weibliche und männliche Insassen sowie Angehörige der Gefängnispolizei nahmen an der Zeremonie teil.
Er habe die Pforte in einem Gefängnis öffnen wollen, damit jeder die Möglichkeit habe, die Tore seines Herzens zu öffnen und zu verstehen, dass die Hoffnung nie enttäusche, sagte der Papst. Bereits an Heiligabend hatte er ein solches Ritual vollzogen und anlässlich des Heiligen Jahres 2025 die ansonsten verschlossene Heilige Pforte im Petersdom passiert. Anders als am Weihnachtsabend durchschritt er das Tor in der Haftanstalt eigenständig – ohne Rollstuhl.
Zum Heiligen Jahr, das regulär alle 25 Jahre stattfindet und am 6. Januar 2026 endet, werden mehr als 30 Millionen Besucher in Rom erwartet. Es steht unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“.
Papst macht Häftlingen Mut
Hoffnung war auch das zentrale Thema der aus dem Stegreif gehaltenen Predigt während der Messe in Rebibbia. „Das ist die Botschaft, die ich euch geben will – allen, auch mir selbst: Niemals die Hoffnung verlieren!“, so der Papst. Das gelte selbst in den schwierigsten Momenten, wenn man glaube, es gehe nicht weiter, es gebe keine Lösung: „Die Hoffnung enttäuscht nie, niemals“, betonte Franziskus. „Es gibt immer etwas, wofür es sich lohnt, weiterzumachen.“
Seit Beginn seiner Amtszeit engagiert sich der Papst für Häftlinge, lenkt mit zahlreichen Gefängnisbesuchen im In- und Ausland mediale Aufmerksamkeit auf die Zustände im Strafvollzug. In Italien sind diese wegen Überbelegung und Personalmangel mitunter prekär – regelmäßig kommt es zu Suiziden und Aufständen. Das römische Gefängnis Rebibbia ist eine der größten Haftanstalten Italiens. Zuletzt war Franziskus dort an Gründonnerstag zu Besuch.
KNA
Die vorbereitende „Recognitio“-Zeremonie findet in den kommenden Tagen auch an den Heiligen Pforten der drei Papstbasiliken Sankt Johannes im Lateran, Sankt Paul vor den Mauern und Santa Maria Maggiore statt, die der Papst nach Weihnachten öffnen wird. Zudem ist erstmals im römischen Gefängnis Rebibbia eine Heilige Pforte eingerichtet, die Franziskus am 26. Dezember öffnen will – als Zeichen der Hoffnung für alle Inhaftierten weltweit, wie er in seiner Ankündigung zum Heiligen Jahr schrieb.
Bei der Zeremonie am Montagabend wurde laut Vatikan bestätigt, dass die Heilige Pforte intakt, noch versiegelt und bereit für die Öffnung ist. Hinter der Mauer befand sich seit Ende des außerordentlichen Heiligen Jahres 2016 ein Metallkästchen unter anderem mit dem Schlüssel der Heiligen Pforte, einer Urkunde und päpstlichen Medaillen der Pontifikate von Franziskus, Benedikt XVI. und Johannes Paul II. Die Dokumente und Gegenstände werden Papst Franziskus übergeben.
An der feierlichen Zeremonie nahmen Kardinal Mauro Gambetti, Erzpriester des Petersdoms, Erzbischof Rino Fisichella, Propräfekt des Dikasteriums für Evangelisierung, und der päpstliche Zeremonienmeister, Erzbischof Diego Ravelli, teil. „Heilige Jahre“ begeht die katholische Kirche im allgemeinen nur alle 25 Jahre. Für 2016 hatte Papst Franziskus ein außerordentliches „Heiliges Jahr der Barmherzigkeit“ ausgerufen. Für das „Giubileo 2025“ unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ werden rund 30 Millionen Besucher in Rom erwartet.
KNA
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