Jugend forscht

Geheimtinte und Powerweizen

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AUGSBURG – Am Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ in Augsburg haben sich Schülerinnen und Schüler der Schulwerksschulen der Diözese Augsburg mit vielfältigen Forschungsprojekten beteiligt. Die Maria-Ward-Gymnasien in Günzburg und Augsburg stehen auf der Liste der Gewinner.

Den ersten Preis in Höhe von 75 Euro vom Fonds der Chemischen Industrie erhielt der Fünftklässler Aurelian Ott (11) aus Günzburg für sein Projekt, bei dem er Geheim­tinte erforschte. Der zweite Preis (60 Euro) des Fonds und der Sonderpreis Umwelttechnik (50 Euro) der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gingen an Emma Weichenmeier (15) und Lena Schmid (14) von dem Günzburger Gymnasium. Gegen den Plastikverbrauch von 38 Kilogramm pro Person jährlich in Deutschland mit Folgen für die Erd­erwärmung und Probleme mit Mikroplastik-Rückständen entwickelten die Mädchen Alternativen zu Frischhaltefolien.

Wichtige Kriterien dabei waren Handhabung, Haltbarkeit und Frischhalteeffekt. Ebenso kam es darauf an, dass die Folien biologisch abbaubar sind und von Tieren ver­daut werden können. Mit Folien aus Agar und Agar-Gelatine erzielten die Schülerinnen bereits erste erfolgversprechende Ergebnisse.

Einen weiteren zweiten Preis (60 Euro) der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszen­tren erhielten Fiona Köhntop (14), Sophia (15) und Marie Knoblich (13) vom Maria-Ward-Gymnasium Günzburg für ihre Arbeit über den Einfluss des Kulturmediums auf das Wachstum von probiotischen Bakterien und Hefen. Im menschlichen Darm sind zahlreiche probiotische Mikroorganismen angesiedelt, die entscheidenden Einfluss auf die Darmflora und damit die Gesundheit haben können.

Die Mädchen untersuchten, welche Auswirkungen die Ernährung, besonders der Konsum von Zucker, auf das Wachstum dieser Organismen hat. Als Modell-Organismen verwendeten sie probiotische Bakterien und Hefen, die sie auf unterschiedliche Kulturmedien auftrugen. Auch verschiedene Zuckerarten kamen zum Einsatz. Dabei stellten sie fest, dass die Art des Zuckers für das Wachstum der Organismen eine wichtige Rolle spielt.

Fitness-Leistungsmesser

Den dritten Preis in Höhe von 45 Euro, gestiftet von der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, sowie den Sonderpreis plusMint für interdisziplinäre Projekte in Höhe von 75 Euro des Vereins zur Mint-Talentförderung erhielt Luisa Zenk, ebenfalls vom Maria-Ward-Gymnasium. Sie erforschte die Leistungsmessung von sogenannten Wearables, digitalen Fitnessarm­bändern und -uhren.

Dabei ergab sich ein spannender Zusammenhang zwischen dem Fitnessfaktor der Testpersonen, ihrem Geschlecht und ihrem Alter. So wiesen jüngere Sportler einen höheren Fitnessfaktor auf als ältere, männliche Athleten verfügten über eine höhere Sauerstoffaufnahmekapazität als weibliche.

Auch das Maria-Ward-Gymna­sium Augsburg wurde mehrfach ausgezeichnet. Bei einem Projekt ging es um Langeweile, beispielsweise im Wartezimmer: Manchmal werden Minuten zu Stunden. Paulina Hörmann (14), Sofia Zakirov (14) und Magdalena Kern (12) untersuchten, welche Faktoren Zeit schneller verstreichen lassen. Dazu setzten die Schülerinnen Versuchspersonen unterschiedlichen Alters in einen Raum und ließen diese die Dauer einer Minute beziehungsweise von fünf Minuten abschätzen. Die Probanden durften während dieser Zeit Musik hören, einen Dokumentar­film ansehen oder verschiedene Quizpuzzles wie den Zauberwürfel lösen. Dafür gab es den ersten Preis (75 Euro) des Bundes­ministeriums für Arbeit und Soziales.

Den zweiten Preis (60 Euro) der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren sowie den Sonderpreis Nachwachsende Rohstoffe (75 Euro) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe erarbeiteten sich Francesca Tartamella und Anna Grießer mit ihrer Forschung zu einer Nährstofflösung für Power­weizen.

Das Getreide sollte richtig schnell wachsen und mehr Mineral­stoffe liefern als gewöhnlicher Weizen. Die Schülerinnen stellten saure Nährstofflösungen zusammen, die das Pflanzenwachstum sowie die Aufnahme der Mineralstoffe unterstützen sollten. Diese verwendeten sie zur Aufzucht der Weizenkeimlinge.

Hannah Haschke (17) und Marlene Hopmann (16) vom Maria-Ward-Gymnasium Augsburg forschten zu Torfmooren und ihrem Erhalt mittels Moosen und erhielten den dritten Preis (45 Euro) des „Stern“ sowie den Sonderpreis Energiewende & Klimaschutz (75 Euro) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

In jedem Fachgebiet wurden pro Altersgruppe „Jugend forscht“ (ab 15 Jahren) und „Jugend forscht junior“ (bis 14 Jahre) die Plätze eins, zwei und drei sowie weitere Sonderpreise vergeben. Die Erstplatzierten in den Sparten „Jugend forscht“ und „Jugend forscht junior“ treten als Regionalsieger im Bayerischen Landeswettbewerb an.

Annette Zoepf

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