Nachruf

Beliebter Heilig-Land-Korrespondent Karl-Heinz Fleckenstein gestorben

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Die Leser der Katholischen SonntagsZeitung und der Neuen Bildpost kennen Karl-Heinz Fleckenstein seit Jahren durch seine beliebte Rubrik „Blickpunkt Heiliges Land“.

Mitten in die Produktion dieser Ausgabe der Neuen Bildpost und der Katholischen SonntagsZeitung platzte die Nachricht vom Tod unseres geschätzten Autors Karl-Heinz Fleckenstein. Er wurde 85 Jahre alt. Seine letzte Ruhestätte fand er an jenem Ort, den er vor mehr als vier Jahrzehnten zu seiner Heimat und zur Heimat seiner Familie machte: Jerusalem, die heilige Stadt dreier Weltreligionen. Von hier stammt seine Frau Louisa, die er 1981 heiratete. Drei Kinder gingen aus der Ehe hervor.

Im Blickpunkt

Die Leser der Katholischen SonntagsZeitung und der Neuen Bildpost kennen Karl-Heinz Fleckenstein seit Jahren durch seine beliebte Rubrik „Blickpunkt Heiliges Land“. Meist auf Doppelseiten führte Fleckenstein die Leser darin an besondere Orte in Israel und Palästina oder porträtierte besondere Menschen. Der Prozess der Versöhnung im Nahen Osten lag ihm sehr am Herzen. Nicht zuletzt widmete Fleckenstein sich in „Blickpunkt Heiliges Land“ immer wieder seiner großen Leidenschaft: der biblischen Archäologie.

Der auf dieser Doppelseite abgedruckte Beitrag „Kinder aus dem Pappkarton“ ist ganz typisch für Fleckensteins „Blickpunkt Heiliges Land“: Er erzählt vordergründig von einer christlichen Kinderkrippe im Westjordanland, sagt aber auch so viel über seinen Autor aus – einen Menschen, der die sozia­len und gesellschaftlichen Probleme in den Blick nimmt und aus christlicher Weltsicht heraus jenen eine Stimme gibt, die keine haben. „Kinder aus dem Pappkarton“ ist damit so etwas wie ein Vermächtnis unseres Autors.

Karl-Heinz Fleckenstein kam 1940, inmitten der Wirren des Zweiten Weltkriegs, im unterfränkischen Krombach bei Aschaffenburg zur Welt. Er studierte katholische Theologie in Würzburg und München und arbeitete jahrelang als Autor und schließlich Chefredakteur für die deutschsprachige Ausgabe der internationalen Monatszeitschrift der Fokolar-Bewegung „Neue Stadt”. Anfang der 1980er Jahre übersiedelte er nach Jerusalem.

Am dortigen Institut der Franziskaner „Studium Biblicum Franciscanum“ absolvierte er eine Ausbildung für Biblische Theologie und Christliche Archäologie und erwarb das Lizen­tiat. Nach seiner Dissertation in Biblischer Theologie in Rom arbeitete er als Autor christlicher Bücher, Journalist und Reiseleiter für Touristen- und Pilgergruppen. Von 2001 bis 2005 war Fleckenstein Gesamtkoordinator und Ausgräber beim archäologischen Projekt Emmaus-Nicopolis, von dem er auch in unserer Zeitung berichtete.

Mit großer Trauer und voller Dankbarkeit für Jahre der fruchtbaren Zusammenarbeit nehmen Verlag und Redaktion Abschied von Karl-Heinz Fleckenstein. Die Redaktion wird ihn und seine Arbeit stets in ehrender Erinnerung bewahren.

Thorsten Fels

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