Bistum Regensburg: Ehrung für verdiente Weltchristen und Priester / Voderholzer begeht Weihejubiläum

Erwartungen sind unmaßgeblich

REGENSBURG (cp/jh) – Acht Personen, die sich in der Diözese Regensburg verdient gemacht haben, darunter zwei Pfarrer, hat Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am vergangenen Wochenende mit der Wolfgangsmedaille ausgezeichnet. Bei einer Dankandacht im Regensburger Dom feierte der Bischof zuvor mit zahlreichen Gläubigen und Gästen außerdem sein zwölfjähriges Weihejubiläum. 

„Ich bitte Sie an diesem zwölften Jahrestag meiner Weihe weiterhin um Ihr Wohlwollen und vor allem um Ihr Gebet.“ Mit diesen Worten schloss Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Sonntagnachmittag im Dom St. Peter seine Predigt. Genau auf den Tag zwölf Jahre zuvopr hatte er aus den Händen von Erzbischof Dr. Reinhard Kardinal Marx die Bischofsweihe empfangen. 

In der Pontifikalvesper an diesem Sonntag assistierte ihm Dompropst Prälat Dr. Franz Frühmorgen und Weihbischof Dr. Josef Graf (siehe S. II). Zum gemeinsamen Gebet waren neben dem Domkapitel, den beiden Stiftskapiteln und Priestern aus dem Bistum zahlreiche Gläubige und Fahnenabordnungen der katholischen Verbände und Studentenverbindungen gekommen. Den Dank zum Klingen brachten die Regensburger Domspatzen unter Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß und Domorganist Prof. Franz Josef Stoiber an der Domorgel.

Im Kontext von Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung 2023 und dem kürzlich dazu erschienenen Auswertungsband sei für viele Beobachter, so Bischof Voderholzer in seiner Predigt, der zunehmende „Relevanzverlust“ von Kirche und Religion im gesellschaftlichen Leben eine besorgniserregende Tatsache. Die Bedeutung von kirchlichen Verlautbarungen und Handeln sowie von amtlichen Vertretern in öffentlichen Diskussionen schwinde. Wie nun diese Relevanz wiedergewinnen?

Dem Ruf nach mehr Relevanz in der Gesellschaft stellte der Bischof den Gedanken gegenüber, dass Relevanz nicht angestrebt werden könne, sondern eher eine Nebenwirkung sei. Genauso wie man den Zustand des Glücks nicht anzielen könne. Wer nur daran denkt, wie er glücklich werden könne, wird es üblicherweise nicht werden. „Wer unbedingt relevant sein will und alles tut, um relevant zu sein, der wird nicht relevant, sondern macht sich lächerlich.“ Kirche solle sich hier auf ihre drei Grundvollzüge besinnen, den Dienst am Nächsten im sozial-caritativen Bereich, die würdige Feier der Liturgie und das Bewusstsein, dass ihr eine Kraft innewohnt, sowie die Verkündigung, auch dann, wenn die Botschaften manch einem ungelegen kommen. Nicht vermeintliche gesellschaftliche Erwartungen seien das Maß unseres Handelns, sondern das Wort Gottes.

Dank für die Unterstützung

In seiner Predigt sprach er „Vergelt’s Gott“ für Hilfe und Unterstützung aus, von den Weihbischöfen und dem Generalvikar über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bischöflichen Sekretariat und im Ordinariat bis hin zu den Haupt- und Ehrenamtlichen in den Pfarreien, Dekanaten und Regionen. „Ich erfahre es täglich neu, wie sehr ich auf Sie angewiesen bin, danke für Ihre Treue.“ Nach dem Magnificat und dem eucharistischen Segen sprach der Bischof diesen besonderen Dank im Kolpinghaus durch die Verleihung der St. Wolfgangs-Verdienstmedaille und den Ehrentitel Bischöflich Geistlicher Rat aus.

Generalvikar Msgr. Dr. Roland Batz dankte dem Bischof bei seinen Eröffnungsworten im Kolpinghaus für seinen unermüdlichen Dienst, der nicht vom „Geist der Verzweiflung, sondern vom Geist der Kraft, Liebe und Besonnenheit“ getragen sei, wie es in der Schriftlesung an seinem Weihetag geheißen habe.

Bischof Voderholzer stellte die zu ehrenden Personen vor und überreichte die Auszeichnungen. Jeder bekam zudem die Festschrift zum Wolfgangsjahr überreicht. Die St. Wolfgangs-Verdienstmedaille wird seit 1973 verliehen und ist die höchste Auszeichnung für Weltchristen im Bistum Regensburg. Sie wurde in diesem Jahr folgenden Personen bzw. dem Ehepaar verliehen:

Rudolf Kneidl aus Neustadt an der Waldnaab ist seit 50 Jahren in der Kolpingfamilie seiner Heimatpfarrei „äußerst engagiert“. Sein unermüdlicher Einsatz in der ambulanten Krankenpflege mache ihn zum Vorbild für viele.

Gertrud Riederer-Eichacker aus Landshut habe sich mit ganzem Herzen der Hospizarbeit verschrieben, die sie in und um Landshut bistumsübergreifend praktiziert. Vielen Sterbenden habe sie in den letzten Lebensstunden beigestanden.

Herbert Scheuerer aus Regensburg hat in über 50 Jahren beim Malteserhilfsdienst Generationen von Maltesern geprägt, zahlreiche Ämter und Funktionen übernommen und manche Wallfahrt nach Altötting oder Lourdes begleitet. Zweimal kam ihm die Ehre zu, sich bei Besuchen von Papst Benedikt XVI. um diesen persönlich zu kümmern.

Die Eheleute Siegfried und Theresia Schweiger aus Dietfurt engagieren sich seit Jahrzehnten als Mesner, Lektoren und in der Kirchenverwaltung. Ihr Körnerteppich mit heilsgeschichtlichen Szenen am Erntedankfest sei seit über 30 Jahren Anziehungspunkt für viele Gläubige und solche, die auf der Suche sind und vielleicht gläubig werden wollen, so die Begründung.
Bernhard Stahl aus Tirschenreuth kann auf eine „klassische“ Karriere im Ehrenamt blicken: vom Ministranten über den Pfarrgemeinderat bis hin zur Kirchenverwaltung. Der aktive Wallfahrer berichtet gerne in Vorträgen über diese Wallfahrten.
Herbert Wenk aus Niederaichbach war einst Bayerns jüngster Pfarrgemeinderatssprecher, Ehrenamt, das er 22 Jahre lang ausübte. Auch dem Malteserhilfsdienst kam sein Organisationstalent sehr zu Gute: in zwölf Jahren Tätigkeit als Leiter. Er pflegte Kontakte zu den ungarischen Maltesern.

Bischöflich Geistliche Räte 2025

Pater Joseph Saju Puthussery V.C. ist Leiter der Pfarreiengemeinschaft Alteglofsheim und Köfering. Der indische Ordensmann ist seit 22 Jahren Priester und seit 18 Jahren im Dienste des Bistums Regensburg. Mit ihm wird Weltkirche vor Ort lebendig. Er bewegt viele in seinen Pfarreien zum ehrenamtlichen Einsatz und erfährt dort eine große Wertschätzung für sein Wirken.

Pfarrer Alois Schmidt ist Leiter der Pfarreiengemeinschaft Bernhardswald, Lambertsneukirchen, Pettenreuth und Benefizium Kürn. Der Sohn sudetendeutscher Eltern erlernte zunächst den Beruf des Groß- und Einzelhandelskaufmanns und wurde dann Berufssoldat. Nach seiner Pensionierung bei der Bundeswehr ging er seiner Berufung nach und wurde 2010 im Alter von 59 Jahren zum Priester geweiht. 

Soldatisch knapp

Soldatisch kurz und knapp hielt Schmidt im Namen aller Geehrten die Dankesworte und gratulierte Bischof Voderholzer zum Jubiläum der Bischofsweihe zwölf Jahre zuvor.

 

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