Bischof Meier von mehrtägiger Reise zurückgekehrt
"Europa muss mit den Ukrainern solidarisch sein"

In seinen Gesprächen sei ihm immer wieder glaubhaft berichtet worden, dass die Ukrainer weiterhin entschlossen seien, die Freiheit ihres Landes zu verteidigen, betonte Meier. "Gerade die Brutalität des russischen Militärapparats und die willkürliche Beschießung und Bombardierung von Zivilisten bestärken die politischen Verantwortlichen und große Teile des Volkes in der Auffassung, dass es keine vertretbare Alternative zum Verteidigungskrieg gibt." Allerdings sei der Optimismus, den Meier bei einer ersten Reise im Juni 2022 erlebt hatte, angesichts der schwierigen Kriegslage einer gedrückten Stimmung gewichen.
Auf seiner fünftägigen Reise hatte der Augsburger Bischof die ukrainische Hauptstadt Kiew sowie Lemberg besucht. Auf dem Programm standen unter anderem Gespräche mit dem griechisch-katholischen Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, Vertretern der Caritas zu deren Projektarbeit sowie Treffen mit dem Apostolischen Nuntius in Kiew, Erzbischof Visvaldis Kulbokas, und dem Minister für Religionsangelegenheiten, Viktor Yelensky.
Als wichtigsten und ergreifendsten Moment der Reise bezeichnete Meier den Besuch eines Soldatenfriedhofs in Brovary nahe Kiew, wo der Bischof gemeinsam mit Angehörigen an den Gräbern Gefallener betete. "Jeder abstrakte Blick auf den Krieg verblasst im Angesicht der weinenden Ehefrauen und Eltern, die das Wichtigste in ihrem Leben verloren haben. Und zugleich ist mir einmal mehr deutlich geworden, wie sehr Kirche gerade in diesen Situationen gebraucht wird und gefordert ist."
KNA