17. Juni
Regierung gedenkt der Opfer des Volksaufstands in der DDR

Mit einer feierlichen Kranzniederlegung haben die Bundesregierung und das Land Berlin der Opfer des Volksaufstands in der DDR am 17. Juni 1953 gedacht. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) erinnerten gemeinsam an den Mut der Bürger vor 71 Jahren.
An der Gedenkstunde nahm auch die SED-Opferbeauftragte Evelyn Zupke teil. Sie hatte vergangene Woche beklagt, dass für viele SED-Opfer die Folgen der erlebten Repressionen weitreichend und anhaltend seien. Hilfen kämen zu schleppend.
Auch der Landtag Brandenburg, die Landesregierung, die Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur sowie die Generalstaatsanwaltschaft und die Stadt Brandenburg an der Havel haben an den Volksaufstand in der DDR erinnert. „Wir würdigen heute den Mut jener Menschen, die gegen das Unrecht und die staatliche Willkür aufbegehrten“, sagte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Montag in Brandenburg anlässlich des Gedenkens.
Dieser Mut sei bis heute beispielhaft. „Er ist ein Symbol für den unbedingten Willen der Menschen nach Freiheit und gegen Unterdrückung“, so Woidke weiter. „Ich bin froh, dass der 17. Juni 1953 in den vergangenen Jahren immer stärker in die öffentliche Wahrnehmung gerückt ist. Er erinnert an eine wichtige Wegmarke unserer Geschichte auf dem Weg zu Demokratie und Freiheit.“
Am 17. Juni 1953 gingen in Ost-Berlin und hunderten weiteren DDR-Orten etwa 500.000 Bürger auf die Straße. Hauptprotestgrund war eine Erhöhung der Arbeitsnormen. Es folgten Forderungen nach besseren Lebensbedingungen, freien Wahlen, der Zulassung demokratischer Parteien bis hin zum Ende des SED-Regimes. Der Volksaufstand wurde blutig niedergeschlagen. Mindestens 55 Menschen wurden getötet, 15.000 verhaftet und etwa 1.500 von ihnen später verurteilt.
KNA