Verhandlungen über Freilassung Kriegsgefangener

Papst schickt seinen Friedensvermittler Zuppi nach Moskau

https://www.katholische-sonntagszeitung.de/Kardinal Matteo Zuppi, Erzbischof von Bologna und Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz. (Foto: KNA)

Der päpstliche Sondergesandte für Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland, Kardinal Matteo Zuppi, ist in Moskau. Dort verhandelt er über die Freilassung von Kriegsgefangenen, die Rückführung von Kindern zu ihren Familien und über Perspektiven zum Frieden.

Dies betätigte Vatikansprecher Matteo Bruni der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) auf Anfrage. Zuppi war nach einer mehrmonatigen Unterbrechung am Montagmorgen erneut nach Moskau geflogen. Als Sondergesandter des Papstes hatte der italienische Kardinal 2023 unter anderem Gespräche in Washington, Moskau, Peking und Kiew geführt.

Es ist der zweite Besuch des Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz in Russlands Hauptstadt. Wen Zuppi zu Gesprächen treffen wird, ist nicht bekannt.

Der Erzbischof von Bologna war im Juni 2023 zum ersten Mal im Rahmen seiner Friedensmission nach Moskau gereist. Damals sprach er mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I., mit Maria Lwowa-Belowa, Russlands Kinderrechtsbeauftragten, sowie dem außenpolitischen Berater von Präsident Wladimir Putin, Juri Uschakow. Treffen etwa mit Außenminister Sergej Lawrow oder einem anderen Regierungsmitglied kamen nicht zustande. Wenige Monate später erklärte Lawrow, dass Russland zu weiteren Gesprächen mit dem Sonderbeauftragten des Papstes für eine Beilegung des Ukraine-Kriegs bereitstehe.

Im Mai letzten Jahres hatte Papst Franziskus den italienischen Geistlichen mit der Mission beauftragt. Zuppi besuchte anschließend Kiew, Washington, Moskau und Peking zu ersten Gesprächen. Seine Vermittlungstätigkeit zielt vor allem auf humanitäre Aspekte ab – etwa den Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine.

Am Freitag hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Gespräche im Vatikan geführt. Anschließend berichtete er, man habe über die Rückführung von ukrainischen Soldaten und Zivilisten aus russischer Gefangenschaft gesprochen. Dabei sei es auch um Journalisten gegangen, die in Russland gefangen gehalten würden; er habe dem Vatikan eine entsprechende Namensliste gegeben.

KNA

expand_less