Tiere und Fabelwesen gesucht

Bistum Augsburg: Ochs und Esel erkennen den Messias

 — © Foto: Zoepf
Foto: Zoepf

Die Evangelisten, die Jesu Geburt im Stall zu Bethlehem und die Huldigung durch die Heiligen Drei Könige schildern, erwähnen keines dieser beiden Tiere. Deren älteste bekannte Darstellung an der Krippe ist auf einem Sarkophag in Sant‘Ambrogio in Mailand zu sehen, der um 385 nach Christus geschaffen wurde. Im „Pseudo-Matthäus-Evangelium“, um das Jahr 600 verfasst, wird die Weihnachtsgeschichte erstmals schriftlich mit Ochs und Esel ausgeschmückt.

Prophezeiung erfüllt

Der Esel war das Reittier der Karawanenführer und Könige. Auf einem Esel zieht Jesus am Palmsonntag in Jerusalem ein und erfüllt damit eine Prophezeiung aus dem Alten Testament: „Siehe, dein König kommt zu dir. Gerecht ist er und Rettung wurde ihm zuteil, demütig ist er und reitet auf einem Esel“ (Sach 9,9). Das Volk jubelt dem Messias zu und streut Palmzweige.

Die Beharrlichkeit des Langohrs, seine „Eselsgeduld“, ist sprichwörtlich. Trittsicher führt der Esel die Karawane durch die Wüste und wird in Schaf- und Ziegenherden sogar zum Schutz vor Raubtieren eingesetzt. Er verhält sich vorsichtig und wehrhaft, flieht nicht vor dem Wolf und schlägt mit den Hufen nach ihm. Somit ist er auch ein guter Wächter an der Krippe Jesu.

Der Stier wurde schon in der Antike verehrt, etwa in der minoischen Kultur auf Kreta oder im Mithraskult des Römischen Reichs. In Spanien gibt es bis heute Stierkämpfe und -spiele.

Der Stier wird geopfert. Deshalb verweisen nicht nur Darstellungen des Opferlamms, sondern auch des Stiers oder Ochsen auf den Opfertod Christi.

Ochs und Esel an der Krippe erkennen in dem Neugeborenen den Heiland. Sie bezeugen sein Königtum und künden bereits seine Leidensgeschichte an. „Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn“, schreibt der Prophet Jesaja und beklagt: „Israel aber hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht“ (Jes 1,3).

Ist Ihnen in oder an einer Kirche, einem Kloster oder Pfarrhaus auch schon einmal die Darstellung eines Tiers oder Fabelwesen begegnet? Schicken Sie unter dem Stichwort „Tiere und Fabelwesen“ ein Foto davon mit Angabe, an welchem Ort es zu sehen ist, an die Katholische SonntagsZeitung. Für ein Foto, das erscheint, erhält der Einsender 20 Euro.

Katholische SonntagsZeitung

Redaktion

Henisiusstraße 1

86152 Augsburg

E-Mail: redaktion@suv.de

expand_less