Auszeichnung

Mevlüde-Genc-Medaille an Margot Friedländer verliehen

https://www.katholische-sonntagszeitung.de/Margot Friedländer, Überlebende des Holocaust und Zeitzeugin, mit einer Bernsteinkette ihrer Mutter, am 16. Oktober 2023 in ihrer Wohnung in Berlin. (Foto: KNA)

Wüst würdigte Friedländers Engagement, von den Verbrechen der Nationalsozialisten zu erzählen. "Sie erinnern, Sie mahnen, Sie schenken jungen Leuten Vertrauen, Hoffnung und Liebe, Menschenliebe", sagte der Ministerpräsident laut Redemanuskript.

Friedländer wurde 1921 in Berlin geboren. Als junge Frau musste sie sich als Jüdin monatelang vor den Nazis verstecken und wurde schließlich doch deportiert. Sie überlebte das KZ Theresienstadt und wanderte mit ihrem Mann nach dem Krieg in die USA aus. Ihre Mutter, ihr Bruder und ihr Vater sowie zahlreiche weitere Verwandte waren von den Nationalsozialisten ermordet worden. Mit 88 Jahren kehrte Friedländer zurück in ihre Geburtsstadt Berlin und veröffentlichte ein Buch über ihre Lebensgeschichte.

Die Mevlüde-Genc-Medaille wurde 2018 zum 25. Jahrestag des Brandanschlags von Solingen durch den damaligen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) gestiftet. Die Auszeichnung würdigt Personen und Initiativen, die sich wie Mevlüde Genc für Versöhnung, Toleranz und gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzen. Mevlüde Genc und ihr Mann Durmus Genc hatten bei dem fremdenfeindlichen Anschlag am 29. Mai 1993 zwei Töchter, zwei Enkelkinder und eine Nichte verloren.

KNA

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