Bistum Regensburg: Abschlussgottesdienst der Ministrantenwallfahrt mit Weihbischof Graf / Audienz mit Papst

„Hört auf euer Herz, es wird gut“

ROM (pdr/vn) – Zum Abschluss der Ministrantenwallfahrt nach Rom 2024 hat Weihbischof Dr. Josef Graf mit den Ministranten aus dem Bistum Regensburg in der Basilika San Giovanni Bosco die Heilige Messe gefeiert. Trotz dem schon am Vormittag heißen Temperaturen war die Basilika restlos gefüllt mit Ministrantinnen, Ministranten und ihren Betreuern. 

Für die musikalische Gestaltung sorgte wie auch schon beim Eröffnungsgottesdienst, die Band „Makaber“ aus Regensburg. In seiner Begrüßung ging Weihbischof Josef Graf auf die Gemeinschaft ein, die vor allem in der vergangenen Wallfahrtswoche deutlich spürbar geworden ist. Um an die Gemeinsamkeit zu erinnern, die alle Anwesenden verbindet – die Taufe –, ging Weihbischof Graf durch den Mittelgang und segnete die Ministranten mit Weihwasser, nicht zuletzt auch zur Abkühlung. Seine vorbereitete längere Predigt legte Weihbischof Graf bei Seite. Er versprach, sich wegen der enormen Hitze kurz zu halten. Er begann mit einer Geschichte aus seiner Schulzeit. Damals mussten die Buben Werkunterricht nehmen, während die Mädchen Kochunterricht hatten. Der junge Josef Graf habe aber laut seinen Eltern zwei linke Hände gehabt, weswegen er auch lieber Kochen gelernt hätte statt Werken. Das Kochen habe er nie so wirklich verinnerlicht, doch wisse er zumindest über das Essen, dass beim Kochen die Dosierung des Salzes sehr wichtig ist, sagte der Weihbischof. Zu wenig Salz macht das Essen fad, zu viel ungenießbar. Da die Christen das Salz der Erde sein sollen, müsse auch das gut dosiert sein. Zu wenig Salz sei geschmacklos. Wo Christen, vor allem die Ministrantinnen und Ministranten, sind, da solle es nicht geschmacklos zugehen. Vielmehr  solle es dort schön sein. Es solle „ruhig auch was los sein“, so Dr. Graf. Aber man solle auch niemandem die Suppe versalzen, allem voran „keine Zwiederwurzen“ sein. 

Korruption in der Justiz

Sondern die Christen sollten ein gutes Vorbild sein, ihren Glauben leben und auch zu dem Bekenntnis stehen. Den Tagesheiligen Alfons von Liguori bezog Weihbischof Graf in seine Predigt ein. Dieser sei zunächst wegen seines großen Gerechtigkeitsempfindens und weil die Priester in Neapel ihm kein gutes Vorbild waren, Rechtsanwalt geworden, erklärte Weihbischof Graf. Abgestoßen von Korruption in der Justiz, entschied sich Alfons, für die Armen Priester zu werden. Er gründete den Redemptoristenorden und wurde Bischof von Sant’Agata de’ Goti bei Neapel. Den Kreis zu den Ministranten schloss Dr. Josef  Graf mit der Erwähnung eines zweiten Heiligen, dem zu Ehren die Kirche errichtet wurde, in der der Abschlussgottesdienst gefeiert wurde: des heiligen Giovanni Bosco. Er sei dafür bekannt, dass er besonders für die Kinder da war. Er habe die Salesianer Don Boscos gegründet, die sich noch heute weltweit für Kinder und Jugendliche engagierten. Diese zwei Heiligen seien „auch keine Zwiederwurzen“ gewesen, so Weihbischof Graf. Zum Schluss seiner Predigt bedankte sich Dr. Graf von Herzen bei allen Ministranten – auch im Namen von Bischof Rudolf Voderholzer – dafür, dass sie Ministranten sind. Der Weihbischof ermutigte sie, zu ihrem Dienst zu stehen, wünschte ihnen alles Gute auf ihrem Lebensweg und auch für die Heimfahrt ins Bistum Regensburg. Am Ende der Feier bedankte sich Weihbischof Josef Graf auch noch herzlich bei allen Verantwortlichen, Begleitern, Organisatoren und allen, die an der erfolgreichen Wallfahrt mitgewirkt haben. 

Dieser Danksagung schloss sich auch Jugendpfarrer Ulrich Eigendorf an. Zuerst dankte er Weihbischof Graf für den „tollen Gottesdienst“, den er mit seiner „liebevollen und herzlichen Art besonders gemacht habe“, so Jugendpfarrer Eigendorf. Die Wallfahrt war für den Jugendpfarrer der Diözese Regensburg eine Art Abschlussfahrt, da er sich ab September anderen Aufgaben widmen und das Bischöfliche Jugendamt verlassen wird. Den Jugendlichen gab er mit auf ihren Weg: „Vertraut euch selbst, habt Mut, hört auf euer Herz, dann wird alles gut.“ Ulrich Eigendorf dankte ebenfalls den Ministranten von Herzen für ihr Engagement und ihren Dienst und allen Begleitern, Volontären und Mithelfern. Sein besonderer Dank galt seinem Team im Bischöflichen Jugendamt Regensburg, das er ins Herz geschlossen und mit dem er stets gern zusammengearbeitet habe, so Eigendorf.

Audienz mit Franziskus

Am Abend des Dienstags der Ministrantenwallfahrt hatte bereits ein weiterer Höhepunkt stattgefunden, die Audienz mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz. Trotz der heißen Temperaturen war der Platz mit 50 000 Ministranten aus der ganzen Welt gut gefüllt. Im „Chor der Nationen“ sangen 49 Ministranten aus dem Bistum mit. Die Sänger entstammten der Pfarreiengemeinschaft Herz Jesu-St. Johannes Weiden, der Pfarrei St. Johannes Ittling und der Pfarrei St. Peter in Straubing sowie aus der Pfarrei Lam/Lohberg. 113 Ministranten und Betreuer vertraten das Bistum auf dem näheren Vorplatz des Petersdoms. Sie kamen aus der Pfarrreiengemeinschaft Pfatter-Geisling, der Pfarreiengemeinschaft Johannisberg-Wutschdorf, der Pfarrei Mariä Geburt Neukirchen b. Hl. Blut sowie aus Bayerbach, der Pfarreiengemeinschaft Hl. Kreuz-St. Pius Kelheim, der Pfarrei Sankt Konrad Ettmannsdorf, der Pfarreiengemeinschaft Teisnachtal, der Pfarreiengemeinschaft Wallersdorf-Haidlfing-Altenbuch, aus St. Josef Marktredwitz, aus Burgweinting und Regensburg-Stadt sowie aus der Pfarrei St. Sebastian Waldershof. In ebenfalls besonderer Weise wurde das Bistum Regensburg durch zwei der drei deutschen Nationalvertreter repräsentiert. Als solche fungierten Julia Salzeder (17 Jahre) und David Bühringer (18 Jahre) aus der Pfarreiengemeinschaft Hl. Kreuz und St. Pius Kelheim.

Viele Gebete wurden auf Deutsch gesprochen. Auch die italienische Katechese des Papstes wurde auf dem Petersplatz ins Deutsche übersetzt. Papst Franziskus selbst kamen viele deutsche Wörter über die Lippen. 

Papst spricht Deutsch

Den jungen Leuten auf dem Petersplatz dankte Franziskus für ihren Dienst: „Vor allem danke ich euch, dass ihr als Pilger hierher gekommen seid, um miteinander die Freude zu teilen, zu Jesus zu gehören, Diener seiner Liebe zu sein, Diener seines verwundeten Herzens, das unsere Wunden heilt, das uns vor dem Tod rettet, das uns das ewige Leben schenkt. Danke, liebe junge Freunde! Und einen guten Weg zusammen mit Jesus!“, so der abschließende Gruß des Papstes – auf Deutsch.

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