Neue Ermittlungen

Emanuela Orlandi seit 40 Jahren vermisst

https://www.katholische-sonntagszeitung.de/Ausschnitt eines Suchplakats in Rom aus dem Jahr 2011 mit einem Foto von Emanuela Orlandi, die seit dem 22. Juni 1983 vermisst wird. (Foto: KNA)

Weiter habe das Büro von Staatsanwalt Alessandro Diddi das Material geprüft und Spuren bestätigt, die eine weitere Untersuchung verdienten. Außerdem bestätigte der Vatikan einen Aktenaustausch mit italienischen Behörden, damit auch diese weiter ermitteln könnten. Die Aktivitäten sollen in den nächsten Monaten fortgesetzt werden.

Am 22. Juni 1983 verschwand Emanuela Orlandi spurlos. Die 15-jährige Tochter eines Vatikan-Angestellten kehrte damals von ihrem Musikunterricht nicht nach Hause zurück. Seitdem gibt es, zuletzt auch in einer Netflix-Reihe, Gerüchte und Verschwörungstheorien: Es geht um Entführung, Erpressung, Beteiligung der Mafia sowie angebliche vatikanische Sex- und Drogenpartys. Beweise fanden sich bislang ebenso wenig wie die sterblichen Überreste des Mädchens.

Die italienische Staatsanwaltschaft hat mehrere Male ermittelt und das Verfahren zuletzt im Oktober 2015 ergebnislos eingestellt. Anfang 2023 nahm der neue Vatikan-Staatsanwalt Alessandro Diddi Ermittlungen auf, im Auftrag von Papst Franziskus. Es sei der starke Wunsch des Papstes und von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, vorbehaltlos Klarheit zu schaffen, erklärte Diddi dazu in einem Interview. Ihm sei maximale Handlungsfreiheit gewährt worden mit der Auflage, nichts zu verschweigen.

In Italien wird derzeit ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss auf den Weg gebracht. Im März billigte die Abgeordnetenkammer die Maßnahme, die Entscheidung des Senats steht noch aus.

KNA

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