Bistum Regensburg: Vom oberösterreichischen Ort brachten es Pfadfinderinnen in den Regensburger Dom
Das Friedenslicht aus Christkindl

REGENSBURG (cp/jh) – Die Diözesanverbände der Deutschen Pfadfindergesellschaft St. Georg (DPSG) und Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG) hatten am vergangenen dritten Adventssonntag in den Regensburger Dom eingeladen. Das Friedenslicht aus Bethlehem, über Österreich eingetroffen, wurde feierlich in Empfang genommen und beim Gottesdienst mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer in die ganze Diözese weitergegeben – als Zeichen des Friedens und der Sehnsucht danach.
Mehr als 1000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder waren dem Aufruf gefolgt. Der Dom St. Peter war vollbesetzt. DPSG-Kurat Lucas Lobmeier hieß nicht nur über 60 Pfadfinderstämme und Pfarrgruppen aus dem ganzen Bistum willkommen, sondern auch US-amerikanische Scouts aus Hohenfels und ukrainische Pfadfinder. Wie bereits seit 2022 war erneut eine Gruppe von elf Soldaten mit ihren Familien aus der Nordgau-Kaserne in Cham in den Dom gekommen, um das Friedenslicht abzuholen. Die katholischen und evangelischen Militärpfarrer geben dies dann in den Gottesdiensten an die anderen Standorte weiter. Musikalisch gestaltet wurde die Feier von der Band „verEbnert“.
Seit 1986 kam das Friedenslicht stets direkt aus der Geburtsgrotte in Bethlehem, entzündet von einem Kind aus Österreich, damals eine Aktion des oberösterreichischen Landesstudios des ORF. Wegen des Krieges im Nahen Osten kommt das Friedenslicht heuer aus dem oberösterreichischen Christkindl, der Partnerstadt Bethlehems bei Steyr. Im oberösterreichischen Steyr haben über das zurückliegende Jahr Pfadfinder das Friedenslicht von 2023 nicht ausgehen lassen und so auch 2024 die Aktion ermöglich.
Bei der zentralen Aussendungsfeier im Wiener Stephansdom hatten am Vortag Pfadfinderinnen der PSG-Diözesanleiterrunde das Friedenslicht entgegengenommen und nach Regensburg gebracht. Sie brachten es für die Aussendung durch den fast dunklen Mittelgang in einer großen Laterne zu den Altarstufen.
In der frühabendlichen Feierstunde verteilte Bischof Voderholzer das Friedenslicht einzeln an die Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Gruppierungen. Tausendfach wurde das Licht aus Bethlehem so in der Diözese Regensburg verteilt, in Laternen ging es mit den Pfadfindern, damit diese es in ihren Gruppen weitergeben konnten. BDKJ-Diözesanpräses Matthias Strätz hatte jede der Gruppen namentlich dazu aufgerufen.
Vielfalt und Zukunft
Im Blick auf die zahlreichen Kriegs- und Krisengebiete der Erde – besonders die Ukraine, den Nahen Osten insgesamt und seit kurzem wieder speziell Syrien – betonte Bischof Dr. Voderholzer in seiner Ansprache an die jungen Menschen im Dom, wie notwendig es sei, immer wieder um und für den Frieden zu beten. Darum freue er sich besonders über die Aktion der Pfadfinderinnen und Pfadfinder im oberösterreichischen Christkindl, die diese „besondere Flamme des Friedens“ nicht hatten ausgehen lassen. Besonders sei sie deshalb, weil sie uns zeige, dass es Dinge gebe, die nicht wir selbst bewirken könnten, sondern die ein Geschenk Gottes seien – das gelte speziell für dieses Licht ebenso wie für den wahren Frieden auf Erden.
Im Judentum sage man, dass genug Licht da sei, um vom „Tag“ zu sprechen, wenn man das Gesicht des anderen sehen könne. Damit werde die Einzigartigkeit eines jeden Menschen auf der Welt zum Ausdruck gebracht, denn kein Gesicht gleiche dem anderen. „Liebe junge Freunde“, sagte der Bischof abschließend, „lasst uns das Licht des Glaubens erkennen, achten und weitergeben.“