Feierlichkeiten ohne Kirchenoberhaupt

Auch Aschermittwoch verbringt Papst Franziskus im Krankenbett

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Ein Diakon hält eine Schale mit Asche.

Aschermittwoch ist für Katholiken ein strenger Fastentag. Welche Nahrung Papst Franziskus während seines mittlerweile 20-tägigen Klinikaufenthalts zu sich nimmt, ist nicht bekannt. Künstlich ernährt werden soll das Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholiken aber nicht, hieß es aus Vatikan-Quellen am Mittwochmorgen. Zudem könne der gebürtige Argentinier, der an einer komplizierten Atemwegsinfektion mit beidseitiger Lungenentzündung leidet, bestimmt nicht auf seinen Kaffee verzichten.

Nach dem Erwachen des 88-Jährigen sei die künstliche Beatmung eingestellt und die Sauerstofftherapie wieder aufgenommen worden. Franziskus‘ Zustand soll derzeit stabil sein, medizinische Updates werden am Mittwochabend erwartet.

Zweimal war es in den vergangenen Tagen zu dramatischen Rückfällen mit akuter Atemnot gekommen. Die Bronchien des Papstes mussten abgesaugt und Franziskus anschließend künstlich beatmet werden. Am Dienstag war der Zustand stabil, in der Nacht auf Mittwoch hatte der Papst offenbar eine lange Ruhephase. Ungewöhnlich detailliert verlautete aus dem Vatikan, der Papst sei um kurz nach 8 Uhr morgens aufgewacht.

Die traditionellen Aschermittwoch-Feierlichkeiten in Rom muss die Weltkirche-Verwaltung diesmal ohne ihr Oberhaupt begehen. Der Vatikan-Verantwortliche für Sündenvergebung, Kardinal Angelo De Donatis, vertritt den Papst. Der Tag zu Beginn der 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern wird ab 16.30 Uhr mit einer Bußprozession von der Benediktiner-Kirche Sant’Anselmo zur Basilika Santa Sabina auf dem Aventin-Hügel begangen. In Santa Sabina folgt eine Messfeier mit Spendung des Aschenkreuzes.

Das Aschenkreuz steht für den Beginn der Bußzeit und zugleich für die Hoffnung der Christen auf Auferstehung. Papst Franziskus dürfte dieses Symbol in seiner Krankenwohnung im zehnten Stock der römischen Gemelli-Klinik empfangen haben. Dort wird er seit dem 14. Februar behandelt. Längerfristige Absagen von Papst-Terminen lassen eine weitere umfangreiche Therapiephase vermuten. So wird Franziskus nicht an den Einkehrtagen der römischen Kurie von 9. bis 14. März teilnehmen.

Weiterhin verbreitet der Vatikan die für verschiedene Anlässe vorbereiteten Ansprachen des Papstes. Normalerweise steht Franziskus jeden Mittwochmorgen der Generalaudienz für Besucher aus aller Welt vor. Die dafür vorgesehene Bibelauslegung des Kirchenoberhaupts, die sich seit geraumer Zeit mit der Kindheit Jesu befasst, publizierte sein Presseamt am Mittag.

KNA

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