Ärger im Vorfeld

Aktivisten sorgen für Namensstreit zum Evangelischen Kirchentag 2027

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Ein Banner mit dem Kirchentagsmotto "Jetzt ist die Zeit - Hoffen. Machen" am 7. Juni 2023 an der Kirche Sankt Sebald in Nürnberg.

Die Aktivisten David Farago und Mario Ickert haben mit einer Vereinsgründung für einen Namensstreit mit der evangelischen Kirche gesorgt. Mit dem Verein „Deutscher Evangelischer Kirchentag Düsseldorf 2027″ haben sie zu einer Pressekonferenz am Donnerstag in Düsseldorf eingeladen, wie die Evangelische Kirche im Rheinland in einer Mitteilung am Dienstag erklärte.

„Dieser Verein wurde nicht von Mitgliedern der Kirchenorganisation gegründet und ist nicht mit dem Kirchentag assoziiert“, hieß es. Die Vertreter des Deutschen Evangelischen Kirchentags, zu dem die rheinische Landeskirche und die Stadt Düsseldorf 2027 einladen, sehen sich in ihren Namensrechten verletzt. Daher sei bereits Ende 2024 ein Amtslöschungsverfahren gegen den Verein eingeleitet worden.

Laut Kirchenorganisation nehmen die bekannten Religionskritiker Farago und Ickert mit der Namensgebung bewusst Verwechslungen in Kauf. In Teilen der Öffentlichkeit sei ihr im Oktober 2024 in Fulda gegründeter Verein bereits als Label für den regulären Kirchentag wahrgenommen worden. Den Gründern wird vorgeworfen, sich im Namen, sowie bei Satzung und Vereinszielen teils wortgleich an vorangegangenen Trägervereinen von Kirchentagen orientiert zu haben. Die Kirche habe eigentlich geplant, im Frühjahr einen namensgleichen Verein zu gründen.

Nach Angaben des Kirchentags hatten die Aktivisten bereits 2022-2023 ein Bürgerbegehren gegen die Einladung des Kirchentags in Düsseldorf initiiert. Dieses habe allerdings nicht die erforderliche Unterstützung erfahren.

Die Gründer des Vereins seien offen bekennende Atheisten und eigneten sich mit dem Namen die kulturelle Geschichte des evangelischen Kirchentags und des Protestantismus an, erklärte der Kirchentag. Dessen Generalsekretärin Kristin Jahn erklärte, der Kirchentag lade zum respektvollen Dialog über Glaubensgrenzen hinweg ein. Auch der religionskritischen Haltung der Personen um Farago und Ickert werde offen begegnet.

Ickert sei als Vertreter humanistischer Netzwerke bereits einer Einladung zum Mitwirken am Kirchentag 2025 in Hannover gefolgt. „Umso irritierender ist für uns nun deren Entscheidung, mit der Gründung eines Vereins unter unserem Namen die Grenzen des respektvollen Miteinanders zu überschreiten“, sagte Jahn.

KNA

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